Full text: Heimatkunde fürs 2. Schuljahr

— 13 — 
die Zweige brechend ihre Ringlein ans den Boden malen. Wenn 
das Goldstücke wären! 
Stille, stille! Dort drüben ist ein Reh zu sehen. Aengstlich 
schaut es zu uns herüber mit seinen großen, klugen Augen. 
Es zieht vor, sich in Sicherheit zu bringen. Schauet, wie 
zierlich und flink es über Stämme und Zweige hüpfen kann! 
Verschwunden. — 
Horch! wer klopft? Meister Specht tftä, der seiner 
Nahrung nachgeht. Die Larven, die im morschen Aste wohnen, 
hören das Klopfen auch; neugierig strecken sie ihre Köpfe zum 
Fenster heraus, da sagt ihnen der Specht schnell Guten Tag! 
und verspeist sie mit Behagen. 
Wir wollen uns jetzt im Moos niederlassen und uns 
über die W a l d b ä u m e unterhalten. Die stolze Eiche liefert 
Holz zum Bauen, Brennen und zu verschiedenen Geräten. 
Desgleichen die schöne Buche, ebenso die schlanke Tanne. 
Mithin gibt es Nutzholz und Brennholz. Das Holz des 
Stammes (Stammholz) wird zur S ä g m ü h l e gebracht 
und dort durchgeschnitten zu Brettern nnd Balken. 
Doch eben wird nnsre Aufmerksamkeit abgelenkt: Ein 
Eichhörnchen klettert von Ast zu Ast) es wird vou seinem 
Todfeinde, einem Baummarder verfolgt. Wird er es 
saugen? 
Horch! Plötzlich ein Brausen und Sausen in den Wipfeln 
der Bäume. Sie wiegen sich und schwanken. Auf, auf! wir 
müssen heimwärts eilen. Eine Wolkenwand steigt im Westen 
auf. Will denn schon ein Gewitter kommen? —Die Wolken 
verziehen sich wieder. Wir können uns unterwegs noch etwas 
verweilen, um die O b st b ä u m e zu betrachten, die in ihrem 
Blütenschmucke dastehen. Ein Sträußcheu Feldblumen 
aber nehmen wir mit als Andenken an unsern ersten Ansflug. 
Der Unterricht nimmt nun wie gewöhnlich seinen Fortgang, 
Tag für Tag, Woche für Woche. Aber immer wird wieder 
vom Ausfluge gesprochen nnd im 
Sommer 
ein zweiter gemacht. 
Wie heiß ist es jetzt geworden I Die Aecker stehen schon 
voller Getreide, Kartoffeln, Rüben u. s. w. Wir be¬
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.