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die Zweige brechend ihre Ringlein ans den Boden malen. Wenn
das Goldstücke wären!
Stille, stille! Dort drüben ist ein Reh zu sehen. Aengstlich
schaut es zu uns herüber mit seinen großen, klugen Augen.
Es zieht vor, sich in Sicherheit zu bringen. Schauet, wie
zierlich und flink es über Stämme und Zweige hüpfen kann!
Verschwunden. —
Horch! wer klopft? Meister Specht tftä, der seiner
Nahrung nachgeht. Die Larven, die im morschen Aste wohnen,
hören das Klopfen auch; neugierig strecken sie ihre Köpfe zum
Fenster heraus, da sagt ihnen der Specht schnell Guten Tag!
und verspeist sie mit Behagen.
Wir wollen uns jetzt im Moos niederlassen und uns
über die W a l d b ä u m e unterhalten. Die stolze Eiche liefert
Holz zum Bauen, Brennen und zu verschiedenen Geräten.
Desgleichen die schöne Buche, ebenso die schlanke Tanne.
Mithin gibt es Nutzholz und Brennholz. Das Holz des
Stammes (Stammholz) wird zur S ä g m ü h l e gebracht
und dort durchgeschnitten zu Brettern nnd Balken.
Doch eben wird nnsre Aufmerksamkeit abgelenkt: Ein
Eichhörnchen klettert von Ast zu Ast) es wird vou seinem
Todfeinde, einem Baummarder verfolgt. Wird er es
saugen?
Horch! Plötzlich ein Brausen und Sausen in den Wipfeln
der Bäume. Sie wiegen sich und schwanken. Auf, auf! wir
müssen heimwärts eilen. Eine Wolkenwand steigt im Westen
auf. Will denn schon ein Gewitter kommen? —Die Wolken
verziehen sich wieder. Wir können uns unterwegs noch etwas
verweilen, um die O b st b ä u m e zu betrachten, die in ihrem
Blütenschmucke dastehen. Ein Sträußcheu Feldblumen
aber nehmen wir mit als Andenken an unsern ersten Ansflug.
Der Unterricht nimmt nun wie gewöhnlich seinen Fortgang,
Tag für Tag, Woche für Woche. Aber immer wird wieder
vom Ausfluge gesprochen nnd im
Sommer
ein zweiter gemacht.
Wie heiß ist es jetzt geworden I Die Aecker stehen schon
voller Getreide, Kartoffeln, Rüben u. s. w. Wir be¬