Was liefert Deutschland zum Unterhalt
seiner Bewohner?
60 Millionen Menschen haben eine Menge Dinge zu ihrem
Unterhalt nötig. Früher baute, beschaffte oder erzeugte jeder ein-
zelne selbst, was er brauchte, wenigstens brachte jede Familie hervor,
was ihre Angehörigen notwendig hatten. Sic waren auf andere
nicht angewiesen. Ljeute gibt es kaum einen Menschen — von
den wenigen Naturvölkern abgesehen — der ohne fremde Mithilfe
die Bedürfnisse des Lebens befriedigen kann. Und auch kein Rultuc-
land ist mehr anzutreffen, in welchem alles erzeugt wird, was feine
Bewohner verbrauchen.
Dadurch sind die Völker in Abhängigkeit voneinander gekommen. Je
mehr Waren ein Land kaufen muß, desto abhängiger wird es von denen, welche
ihm Maren liefern. So lang die Völker Freunde sind oder wenigstens in Frieden
miteinander leben, wird diese Abhängigkeit wenig empfunden. Anders in Rriegs--
Zeiten oder wenn unfreundliche Gesinnungen Macht erlangen. Dann kann es
gefährlich werden, wenn ein Land in notwendigen Dingen auf fremde Hilfe
angewiesen ist.
U)ie ist es damit in Deutschland?
1. Ackerbau.
a) Das deutsche Ackerland.
Die Früchte des Ackerbaues gehören zu den unentbehrlichsten
Dingen des Menschen. Der Ackerbmi zählt darum zu den wich¬
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