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bracht, aber sie ließen ihn stehen, weil sie einen Volksaufstand in Braun-
schweig befürchteten, wenn sie dieses alte Wahrzeichen der Stadt ent-
führten. Der Burgplatz bildet den Mittelpunkt der Stadt, von dem die
Thore ungefähr je 1 km entfernt sind.
8. Der Dom, welcher sich im S. an die Burg Dankwarderode
anschließt, ist i. I. 1173 von Heinrich d. L. gegründet- worden. Der Schutz-
heilige des Domes ist der h. Blasius (f 3. Februar 322 als Bischof von
Siwas in Kl. Asien), der auf Befehl des römischen Statthalters enthauptet
wurde, weil er den christlichen Glauben uicht verleugnen wollte. Wie "die
Sage erzählt, heilte er noch auf dem Wege zum Richtplatze einen Knaben,
der eine Fischgräte verschluckt hatte. Deshalb beteten die Leute ehemals zu
ihm, wenn sie Hals- oder Zahnschmerzen hatten. Er soll in seiner Jugend
ein Hirte gewesen sein, und man zeigt unter den Reliquien des Domes noch
Grabmal Heinrichs des Löwen und seiner Gemahlin Mathilde.
seine angebliche Schalmei, die Heinrich d. L. von seiner Reise nach Palästina
(1172) mit nach Braunschweig gebracht haben soll. Die Domkirche, welche
im romanischen Stile (Rundbogen!) begonnen ist, hatte anfänglich nur ein
Schiff; später wurden auf jeder Seite noch zwei gotische Seitenschiffe angebaut.
Die beiden Türme sind jedoch nicht vollendet und haben nur ein Notdach.
In denselben hängen 11 Glocken, von denen die größte 100 Ctr. wiegt.
Aus dem hohen Chore des Domes steht der siebenarmige bronzene Leuchter,
den Heinrich d. L. nach dem Vorbilde des Leuchters in der Stiftshütte
anfertigen ließ (2. Mose 25, 31—40). Er ist 5 m hoch und 4 m breit
und wiegt 7 Ctr. Vor dem hohen Chore im Mittelschiff der Kirche befindet
sich das Grabmal Heinrichs d. L. (t 1195) und seiner zweiten Gemahlin
Mathilde von England (f 1189). Dasselbe ist mit einem eisernen Gitter
umgeben und mit den lebensgroßen Steinbildern der beiden Entschlafenen