fullscreen: Die deutsche Geschichte

Einleitung. 19 
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war ein großer Theil des Leibes unbedeckt, und auch der Winter 
brachte sie nicht dahin, sich warmer zu kleiden. Die Kinder liefen 
fast ganz nackend umher, und die verweichlichten Volker, welche ihre 
Kinder nur mit Mühe durch die früheren Jahre hindurchbrachten, 
wunderten sich, wie die Knaben der Deutschen ohne Wiege und 
Windeln in solcher Fülle der Gesundheit emporblüheten. 
Die Römer nannten unser Volk nach seiner kriegerischen und 
tapfern Sinnesart Germanen,'-') Wehr oder Kriegsmänner, ein 
Name, den die Tun gern, ein Haufe deutscher Wehrmänner, die 
in früher Zeit über den Rhein gingen und sich mit den Waffen in 
der Hand unter den Galliern niederließen, allen ihren Stammgenos¬ 
sen beilegten, um ihre kriegerische Weise dadurch zu bezeichnen 
und ihren Feinden Furcht einzuflößen. Dieser Name, als ein Ehren- 
Name, wurde nun von allen Deutschen gern anerkannt und blieb. 
Der uralte Volks-Name ist aber ohne Zweifel derselbe, den wir 
bis auf den heutigen Tag führen. Er stammt von dem Worte Teut, 
Thiet, Tiot, Diot, her, welches Erde und auch Volk bedeutet. 
Nach der religiösen Sage trug der Stammvater des Volkes, der 
erdgeborne Gott Teut, nach der römischen Aussprache Tuisko, 
diesen Namen, und von dessen Sohne Man benannte das Volk 
alle seine männlichen Nachkommen. Ein Teutscher oder Deutscher, 
je nach der härteren oder weicheren Mundart, wäre also ein von 
Teut stammender, oder ein dem Volke, welches sich vorzugsweise 
so neunte Angehöriger.'-^) 
Verdrängt durch den, von den Galliern und Römern gebrauch¬ 
ten, Namen Germanen, kam der ursprüngliche Volks-Name 
*) Von dem Worte Ger, Krieg und auch Spieß, wovon die Worte 
Heer, Wehr und das französiche guerre, abstammen, — und dem Worte 
Man, der Mann, der Herr. Merkwürdig ist es, daß der Name Germa¬ 
nen, den vor Casar kein römischer Schriftsteller nennt, auf einer im Jahr 
1547 entdeckten Marmorplatte vorkommt, welche zu den berühmten I'asri« 
Capitolini« gehört, und zwar für das Jahr 223 vor Chr. Geb. Der Con¬ 
sul Marcellus trug in diesem Jahre einen Sieg über den gallischen Heerfüh¬ 
rer Viridomar davon, der auf der Marmorplatte ein Anführer der Gallier 
und Germanen genannt wird. 
**) Die Abstammung durch das Adjectiv auszudrücken, ist nicht so unge¬ 
wöhnlich. Der Engländer nennt sich: Lnglislunan, und der Dane schlicht- 
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