B. Die Fremdenindustrie als Mittel des volkswirtschaftlichen Ausgleichs. ZY
ward viel Geld ausgegeben, so für die Gotthardstraße, die Furkastraße u. a.
— Nicht zuletzt müssen wir aber an die Hotels denken! 5ch.: Sie stehen sogar
auf dem Kigi und Pilatus. — Manche Städte, besonders aber Luzern, sind
wahre Hotelstädte. Überhaupt ist in der ganzen Schweiz, wo nur irgendwie
auf Fremde zu rechnen ist, jedermann dafür eingerichtet, Gäste aufzunehmen.
Sch.: Wir sehen also, es fehlt den Schweizern nicht an Unter-
nehmungsgeist. — Der scheint auf sie vererbt, denn schon die alten helvetier
waren unternehmend, sie wurden nur durch Cäsar aufgehalten, ins römische
Reich einzufallen. Daß sie streitbare Männer waren, darauf deutet schon ihr
Name = die Großen. Huch in späteren Zeiten waren die Schweizer, besonders
auch wegen ihrer Treue, als Soldaten sehr gesucht- der Papst und der
König von Frankreich hielten sich Schweizer Garden.
Nachteile der Fremdenindustrie.
heute ist die Schweiz gleichsam ein internationales Land geworden. Hn
den Geschäften sieht man die Anpreisungen meist in vier Sprachen: deutsch,
französisch, englisch, italienisch. Diese Abhängigkeit macht viele bedientenhaft.
Auch die Treue kommt manchmal zu kurz, besonders bei denen, die von den
Fremden leben! Sch.: Manche Hotelbesitzer werden den Fremden zu hohe
Preise abnehmen. — Huch andere lassen sich sehr gut, oft über Gebühr be-
zahlen, dazu gehören auch die Rutscher, Dienstleute, Bergführer, Träger u.a.
Da mutz man eben um so vorsichtiger sein! Sch.: Man muß überall gleich
den preis ausmachen. — Huch Goethe wußte nichts Schmeichelhaftes von ihnen
zu erzählen, (vgl. Briefe aus der Schweiz, 1. Hbt., 2. Hbf.) Hndere haben
andere Erfahrungen gemacht und ungeschwächt ihre Wertschätzung zum Hus-
druck gebracht. So kommt es, daß sich immer noch alljährlich der Fremden-
ström nach der Schweiz ergießt und schweres Geld im Lande läßt.
Kbstraktionsziel: Daß aber dann die Fremden nicht dauernd
sich in der Schweiz niederlassen! —
Es würde jedenfalls für viele große Schwierigkeiten haben! Sch.: Sie
haben in der Heimat ein Geschäft oder einen Beruf. Das kann man nicht so
ohne weiteres ändern. — Gewiß, es werden aber doch auch zahlreiche Ge-
schäfte gegründet^ mancher junge Mann hat es in der Hand, bei welchem Staat
er sich als Beamter anstellen lassen will. Doch denken wir nur einmal daran,
einige große Fabriken wollten sich in der Schweiz ansässig machen. Ich glaube,
sie müßten den Hrbeitern sehr hohe Löhne bezahlen! Sch.: Im Sommer werden
die Leute in der Fremdenindustrie gesucht! — Es kommt hinzu, daß die Be-
völkerung nicht dicht ist, es kommen nur 80 auf das qkm. Huch in der Größe
der Städte kommt das zum Husdruck. Es gibt nur drei Großstädte.: Zürich
(170), Basel (120), Genf (110). — Hb er da könnte man ja andere Arbeits-
kräfte nachkommen lassen! Es müssen also doch wohl noch andere Gründe vor-