III. Balkan und Grient.
1. Verbreitung der Deutschen auf dem Balkan
und im Orient.
Die Zahl der Deutschen (einschl. Deutsch-Österreicher) beträgt in
Rumänien . . 50 000 (in Bukarest allein 30 000).
Bulgarien ... 4 000.
Serbien .... 7 500.
Griechenland . . 1 000 (in und um Athen, unter ihnen zahlreiche
Gelehrte und Künstler).
Europäische Türkei 15 000 (10 000 in Konftantinopel als Kaufleute,
Handwerker und Beamte).
Asiatische Türkei . 5 000.
(Nach Handbuch d. v. D. 5l. TDirth, Der Balkan.)
2. Deutsche Kolonisation in Rumänien Moldau, Walachei,
vobrudscha), Bulgarien und Serbien.
Über Ungarn und Galizien zogen die Deutschen weiter nach Südosten; in
das heutige Rumänien und in die Bukowina.
Die ältesten deutschen Ansiedler kamen in die Walachei (den südlichen
Teil des heutigen Rumänien) schon am Ansang des 13. Jahrhunderts. Damals
war bereits der Süden Siebenbürgens von Deutschen besiedelt, und die deutschen
Ritter, die 1211 mit dem Burzenland, der Umgebung von Kronstadt, von dem
ungarischen Könige Andreas II. belehnt worden waren, drangen von hier über
die Karpathen auch in die Tiefebene der Walachei. Seither entstanden hier
Ansiedlungen, von denen zunächst Kimpolung (d. h. Langenau) erwähnenswert
ist. Die Ansiedler waren natürlich Sachsen aus Siebenbürgen. In einer Grab-
schrift von 1373, die in der alten Kirche daselbst gesunden wurde, wird sie
als „sächsische Kirche" (saxonicalis ecclesia) bezeichnet. Deutsche Kaufleute aus
diesem Orte erscheinen oft in Hermannstadt und Kronstadt.
Ähnlich lagen die Verhältnisse in der Moldau, dem nördlichen Teile Nu-
mäniens, zu dem damals auch die heutige österreichische Provinz Bukowina
gehörte. Auch hier lassen sich seit der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts in
vielen Grten Deutsche nachweisen.
Neben den Handwerkern erscheinen vor allem deutsche Kausieute. Der
gewinnreiche Handel war eine der stärksten Triebfedern für die Einwanderung