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In der neuesten Zeit, in der die Alpenländer ieden Sommer
von Vergnügungsreisenden geradezu überschwemmt werden, übt der
Bodensee besondere Anziehungskraft aus; wenn er auch nicht gerade
das Ziel aller Reiserouten ist, so suchen ihn doch Tausende auf,
um von ihm aus ihre Touren in die Schweiz zu machen oder nach
Beendigung derselben ihre Rückfahrt anzutreten. Acht Eisenbahn¬
linien führen die Fremden herzu, und prächtig eingerichtete Personen¬
dampfer unterhalten eine fortwährende Verbindung zwischen allen
Orten von einiger Bedeutung (400000 Passagiere). Aber auch
schwerbeladene Segelboote durchkreuzen den See, und riesige, mit
stockwerkhohen Verdecken versehene Trajekt- oder Überfuhrschiffe
Der Bodensee bei Lindau.
nehmen auf ihre doppelten Schienengeleise gleich ganze Reihen von
Eisenbahnwagen (8) und schleppen sie von der bayerischen oder
den württembergischen Linien unvermittelt hinüber nach Rorschach
oder Romanshorn auf die Schweizer Eisenbahnrouten (etwa 800
Millionen kg Frachtgüter). Teils sind es Landeserzeugnisse, die
von einem Orte der Küste zum andern verfahren werden (Getreide,
V ein, Obst, Gemüse, Holz, Vieh), teils Fabrikwaren und Handels¬
produkte, die von Süden nach Norden, von Osten nach Westen ge¬
schafft werden. Rorschach und Lindau sind für den Getreide¬
transport sehr bedeutende Handelsorte; jenes empfängt das siid-