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ihre Metallstimmchen und sah sie an den Knospen picken. Sie scheuten
sich vor den fremden Bäumen. Aber endlich wagten sich welche heran.
„Piep — trrr. . . Wer seid ihr?" „Kennt ihr uns nicht mehr? Wir
wollten sehen, wie es im Winter zugeht, und nun müssen wir wach
bleiben, wir mögen wollen oder nicht. Es ist schrecklich, ganz schreck¬
lich; wir sind ganz elend. Man friert — das tut so weh; und das
Weiße da drückt, als sollten einem alle Glieder entzweibrechen. Man
kann kaum mehr reden vor Kälte, kaum mehr sehen und hören und
denken." „Ja, schön ist anders," sagte ein Goldhähnchen mit hübschem,
rotem Häubchen. „Ich verschliefe ganz gern den Winter, wenn ich
könnte. Da seid ihr recht dumm gewesen." „Wie lange dauert denn
das nur?" „Lange, sehr lange. Es hat erst angefangen. Mit der
Sonnenwende wird's erst recht schlimm." Da krachte es; ein Ast
brach unter der Schneelast ab, und die Vögel erschraken und flogen
davon.
Dunkle Tage kamen und endlos lange Nächte. Die Holzhauer
gingen und schlugen Bäume ab. „Das ist eine ganz neue Sorte,"
sagten sie, „die haben wir noch nicht gesehen; wir wollen einmal
probieren, wie die heizt." Und sie schlugen lauter Nadelbäume ab.
„Recht so, recht so," schrie eine alte, heisere Krähe schadenfroh, „schlagt
sie tot, schlagt sie tot!" Jedesmal, wenn einer umkrachte, freute sie
sich wieder; die andern Bäume aber warteten in Todesangst, an wen
jetzt die Reihe kommen würde.
Dieser Winter war ganz besonders hart und schneereich. Noch
mancher Ast brach, und zuweilen gab es einen Knall; dann war an
einem der Bäume eine klaffende Wunde aufgesprungen. Bis in den
April währte der Frost. Da kam warme Luft und Regen und dann
das erste Grün und der Frühling. Aber die Nadelbäume standen
starr und stumpf, ihr Grün war dunkel wie die Trauer. Die Finken
singen an zu schlagen, an den Bäumen gab es Augen, und die schlugen
sie auf und waren wach.
„Wie seht ihr aus, und was habt ihr gemacht?" „Wir haben den
Winter gesehen, wir haben gar nicht geschlafen," sagten die Nadel¬
bäume. „Es war entsetzlich, und wir werden nie wieder froh." „Wollt
ihr keine Blätter machen?" „Nie mehr," sprachen die Nadelbäume.
Als alles grün war und auflebte, so recht im Frühlingsjubel mitten-
inne, bekamen sie doch Lust. Aber die Nadeln waren ganz in eins