fullscreen: Anschaulicher Geschichtsunterricht

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geschichte, besonders die Kunstgeschichte des Mittelalters führt vortrefflich 
ein die Burg Kreuzenstein. Die von dem bayr. Grafen Vormbach im XII. 
Jahrh. auf einem prähistorischen Ringwalle erbaute Burg Grizanestein 
(= kreisrunder Stein) wurde 1645 von den Schweden gesprengt. Die Ruine 
erwarb um 1700 Graf Wileczek. 1873—1906: Neubau der Feste, Beachte: 
1. Torturm. Er beherrscht die zur Burg führende Steinbrücke, die Zug- 
brücke und das mit Fallgatter versehene Tor. Über demselben eine Wehr 
mit Pechküche. Unter der Brustwehr der gemauerten Ziegel: Steinskulptur 
„St. Martin und der Bettler“ (aus dem XIV. Jahrh.) Oberhalb der Pforte, 
Wappen des Burgherrn. 2. Zwinger (Zwingelhof). Er bildet den zweiten 
Verteidigungsabschnitt der Burg. Beachte den Wehrgang um die Zinnen 
der Ringmauern! Im Torstübchen die Gegengewichte der Zugbrücke. Söller 
mit reicher — von Knotensäulen getragener — Architektur. 3. Großer 
Turm. Zu ihm führt eine hölzerne abschlagbare Brücke. Mit seinen sechs 
Stockwerken ermöglichte er die gleichzeitige Verwendung aller noch ver- 
fügbarer Kräfte zur Verteidigung des letzten und wichtigsten Burgteiles. 
Wappen der früheren Besitzer (Vormbacher, Wasserburger, Babenberger, 
Ottokars, Rudolfs v. Habsburg) und der seitlich eingemauerte Türkenkopf, 
„Trutzkopf“, da die Burg 1529 von den Türken nicht genommen werden 
konnte. Christusstatue (XV. Jahrhdt.) 4. Vorhof: zur Aufnahme von 
Pferden, Wagen dienende Baulichkeiten. 5. Innerer Burghof. Rechts 
der Palas (Hauptgebäude) mit stockhohem Riegelbau; romanische Loggia, 
Kapelle mit gotischem Chor. Das Berchfrit: der mächtigste Turm (sieben 
Stockwerke, 50 m hoch.) 6. Kanonenkammer: enthält verschiedenes Zu- 
gehör zu Feuerwaffen, Wallbüchsen, Pechkränze u.s. w. 7. Rüstkammer: 
Stangenwaffen, Schwerter, Helme. 8. Kapelle. Gotischer Flügelaltar- 
Kruzifix aus dem XIV. Jahrh, Roman. Taufbecken. Chorgestühl aus dem 
XV. Jahrh., Totenschilde u. s. w. 9. Küche: Großer mittelalterlicher 
Herd mit Feuerböcken, Kesseln und Bratspießgarnituren. 7 m langer Zu- 
schneidetisch. Backofen. Interessantes Küchengerät, 10. Saalgang; an 
der rechten Wand der Maximilianische Festzug (nach den Originalholz- 
stöcken; koloriert.) Fensterseite: Turnierszenen und zeitgenössische Porträte. 
11. Vorhalle. Schöne Vertäfelung. Zinngeräte. Schmiedeiserne Tür. 
12. Saal. Prachtvoller Schrank. (XV. Jahrh.) 13. Fürstenzimmer: 
gotisches Bett. Interessantes altes Mobiliar, Beachte die mit rotem Samt 
überzogene Feldbank. Holzbüsten heiliger Frauen, Ölgemälde, sächs. 
Fürsten darstellend. 14. Berchfrit. Im sechsten Stockwerk der Turm- 
wächter. Besuchsbestimmungen: Montag und Donnerstag für Be- 
suchergruppen (Schulen u. s. w.). Das Ansuchen ist 14 Tage vorher mit 
Angabe der Maximalzahl der Teilnehmer und der beabsichtigten Besuchs- 
stunde an den Kustos v. Walcher, Wien I., Herrengasse 5, zu richten, (Vgl. 
Guglia, a. a. O., S. 383, und Dr. Becker-Dr. Hödl, Bericht über unternommene 
geogr.-histor. Schulausflüge.) Greifenstein. Gehört mit zu den ältesten
	        
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