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einfachsten an einer leicht drehbaren Windfahne ab¬
gelesen, an deren Stange sich ein die Hauptweltgegenden
(N, O, S, W) angebendes Kreuz befindet. Es ist aber nötig,
die Windfahne frei und so hoch aufzustellen, daß sie nicht von
benachbarten Gebäuden oder Gebäudeteilen überragt wird,
damit sie allen örtlichen, die Windrichtung beeinflussenden
Verhältnissen entzogen
wird. Die Windstärke
wird durch die sogenannten
Windmesser (Anemo¬
meter) bestimmt. Von
diesen ist das Robinson’sche
Schalenkreuz (Fig. 27)
am meisten verbreitet. Der
Druckunterschied des Win=
des gegen die hohle und
die erhabene Seite der vier
halbkugelförmigen Blech¬
schalen, welche sich an
einem drehbaren Achsen¬
kreuze befinden, bewirkt je
nach der Heftigkeit des
Windes eine mehr oder
Fig. 27. weniger schnelle Um¬
drehung, welche auf ein Zählwerk übertragen wird. An diesem
kann man unmittelbar ablesen, wieviel Kilometer die Schalen seit
der letzten Ablesung zurückgelegt haben, woraus sich ein
Schluss auf die Heftigkeit des Windes ergibt.
Die Wild’sche Windstärketafel ist eine an der Wind¬
fahne angebrachte rechteckige Blechtafel, welche 11m ihre obere
wagerechte Kante drehbar ist. Diese Tafel, welche bei Wind¬
stille lotrecht herabhängt, wird durch die Windfahne stets
gegen den Wind eingestellt und von diesem je nach seiner
Stärke mehr oder weniger gehoben. Die Hebung, welche ein
Mass der Windstärke bildet, wird an einem aus Eisenstäben
hergestellten Gradbogen gemessen.
*) Aus Körner, Lehrbuch der Physik.
Georg-Eckert-Institut
für internationale
Schulbuchforschung
Braunschweig
-Schulbuchbibliothek J