Full text: Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern

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Besonders die Weiber und Kinder tragen Perlenketten um Hals, Hand- 
und Fußgelenke, Ohrringe, Holzpflöcke, und auch die ärmsten wenigstens 
einen Schweinezahn an einem Bindfaden. Große Vorliebe zeigen die 
Männer für europäische Schmucksachen. Stolz geht der Dualla, zwar 
beinahe nackt, aber mit Stulpen und Zylinderhut angethan, einher. " 
Neben Fischen und dem Fleisch der Haustiere ißt man am Feuer 
gerösteten Mais und Jams. Alle Speisen werden mit frischem Palmöl 
bereitet. Der aus den Zweigen der Ölpalme heraustretende Saft wird 
gesammelt und der erfrischende Palmwein daraus bereitet. 
Erwerb. Die Dualla leben ausschließlich vom Handel. Die 
anderen Stämme treiben Viehzucht, Jagd und, soweit sie an der See 
wohnen, Fischfang. Es war bisher schwer, die Eingebornen zu Arbeiten 
in den Plantagen zu gewinnen; erst in neuester Zeit scheinen sie den 
Widerwillen gegen diese Beschäftigung abzulegen. Bisher hielten sie 
Erdarbeiten für ehrlos für einen freien Mann. Geneigter zeigen sie 
sich der Erlernung eines Handwerkes. Die im Gebiete thättgen 
Missionare haben schon jetzt eine genügende Zahl von Zimmerleuten, 
Maurern und Schneidern ausgebildet, und stetig wächst diese Zahl. 
Die Stämme der Sudanneger dagegen, die erst vor kurzem eingewandert 
find, bauen Hirse, Erdnüsse und Baumwolle und halten sich Rinder, 
Schafe, Ziegen und Hühner. 
Sitten. Die Dualla stehen unter Häuptlingen, die sich Könige 
nennen. Fast jede Ortschaft hat ihren König. Ansehen, Würde und 
Macht haben diese Könige selten; sie sind nichts als schlaue Händler, 
träge, verlogen, feige und verstohlen wie die meisten Unterthanen. Die 
Frau gilt bei den Eingebornen als Lasttier; sie wird gekauft und wieder 
verkauft wie gewöhnliche Ware. Eigentümlich ist die Trommelsprache 
der Dualla. Durch Anschlagen von zwei Holzschlegeln auf eine Trommel 
werden bald lange, bald kurze Töne hervorgebracht, welche auf sehr 
weite Entfernungen vernehmbar und den Eingebornen verständlich sind. 
Religion. Mission und Schule. In scheuer Ehrfurcht 
blicken die Dualla zum Gipfel ihres Kamerungebirges, in der Meinung, 
derselbe sei der Sitz ihrer vielen Gottheiten. Sie feiern ihren Göttern 
Feste und bringen ihnen Opfer dar. Sie glauben, der Mensch habe 
zwei Seelen, von denen die eine nach dem Tode zu den Göttern fahre, 
die andere aber sich als Gespenst auf der Erde umhertreibe. — Seit 
das Land unter deutschem Schutze steht, macht das Christentum unter 
den Eingebornen rasche Fortschritte. Vier Missionsgesellschaften mit 
einer großen Zahl weißer Missionare und schwarzer Lehrer entfalten 
eine ungemein rege und gesegnete Thätigkeit. Alljährlich vermehrt sich 
die Zahl ihrer Stationen, in welchen sie Wohn- und Schulhäuser und 
Kirchen bauen, Pflanzungen anlegen, predigen, lehren und taufen. Außer 
den Missionsschulen hat auch die Regierung zwei Schulen mit deutschen 
Lehrern eingerichtet. Der Andrang zu diesen Schulen ist groß, Schul- 
besuch und Betragen der Schüler sind recht befriedigend. 
Europäer. Handel. Plantagen. Im Schutzgebiete wohnen
	        
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