Full text: Deutschlands Kolonieen in zwölf Bildern

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Anlage von Verkehrswegen. Außer in Lome und Kl.-Popo mit 
1500 bezw. 10 000 Einwohnern haben die Europäer noch Nieder- 
lassungen in Bagida und Porto-Seguro. 
3. Südwest-Afrika. 
Das Land. 
Lage und Ausdehnung. Südwest-Afrika ist die zweitgrößte 
deutsche Kolonie. Die natürliche West grenze bildet in einer Aus- 
dehnung von 1500 km der Atlantische Ozean. Im Süden grenzt 
das Schutzgebiet an die englische Kapkolonie. Die Ostgrenze bildet 
der 20. und weiter im Norden der 21. Längengrad, und die Nord- 
grenze zieht von der Mündung des Kuneneslusses bis zum Sambesi. 
Das nördliche Grenzgebiet ist portugiesisch. Das so begrenzte Gebiet 
umsaßt vom Süden nach Norden das Groß-Nama-, Tamara-, Kaoko- 
und Ovambolaud und ist ungefähr 21/2mal so groß als das König- 
reich Preußen. 
Bodenform. Die Küste ist einförmig und zeigt wenig Häfen. 
Die etwa in der Mitte liegende Walfischbai hatten fchon früher die 
Engländer in Besitz genommen, dagegen gehört uns der Sandwich-, 
Hasen, der durch eine kleine Bucht und davorliegende Insel gebildet 
wird, und die kleine Bucht Angra Pequena (kleine Bucht), nach der das 
Land früher benannt wurde. Das ganze Küstengebiet erscheint vom 
Meere aus wie eine große Sandwüste. An der See ziehen sich Dünen 
von wechselnder Breite hin, und hinter diesen steigt das Land im Süden 
sanft, im Norden fchroff zu Küstengebirgen aus, die aus verwittertem 
vulkanischen Gestein und Sand bestehen. Dies Gebirgsland hat im 
Norden Gipfel von der Höhe des Riesengebirges. Im Innern besteht 
das Land aus ausgedehnten Hochebenen, die mit grasreichen Weiden 
bedeckt und von einer Menge von Bergrücken durchzogen sind. Nach 
Osten fällt das Land zur Kalahariwüste ab. 
Bewässerung. Von den Flüssen enthalten nur der Kunene an 
der Nord- und der Oranjesluß an der Südgrenze das ganze Jahr 
hindurch Wasser, alle übrigen nur zur Regenzeit, die vom Mai bis 
September dauert. Wenn sich die Schleusen des Himmels öffnen und 
unendlicher Regen herabströmt, da reichen die Flußbette für die großen 
Wassermengen oft gar nicht aus. Die Fluten überschreiten die Ufer 
und überschwemmen die angebauten Felder. Sobald die Regenschauer 
aufhören, kehrt die Flut ■ zurück, und oft ist der reißende Fluß wenige 
Stunden nachher wieder ausgetrocknet. Man nennt folche Flüsse Regen- 
ströme. Wirkliche Quellen giebt es nur im nördlichen Nama- und 
Hererolande. Besonders reich an starken Quellen ist die Gegend von 
Gr. und Kl. Windhoek im Hererolande; dorthin haben sich deshalb auch 
die ersten deutschen Kolonisten gewandt. Um dem großen Wassermangel
	        
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