4. Deutscher Boden und deutsche Volksernährung.
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And unfern Wald zugunsten des Getreidebaues roden? Das
wäre aus vielen Gründen zwecklos und schädlich. Der deutsche Wald
hat mit einer Abgabe von 20 Millionen Festmetern für den jährlichen
Gebrauch die Grenze seiner Leistungsfähigkeit erreicht. Diese 20 Mil¬
lionen genügen natürlich dem stetig steigenden Bedarf bei weitem
nicht. Es wurden 1906 für Äolz nahezu 260 Millionen Mark ans
Ausland verausgabt. (Rußland, Amerika; vergleiche auch unsere
Kolonien.)
Änser Weideland aber ist uns erst recht nicht feil; wir brauchen
es für unser Vieh.
Unsere Viehzucht.
Vergleichen wir unsern Viehreichtum zunächst mit dem anderer
Länder.
(In Millionen Stück.)
Staat
Jahr
der
Zählung
Rinder
Schafe
Schweine
Pferde
Deutsches Reich
1907
20,6
7,7
22,1
4,3
Österreich-Ungarn
1900
16,2
10,7
11,9
4,0
Rußland
1904
33,2
47,5
12,2
24,0
Vereinigte Staaten....
1906
66,9
50,6
52,1
18,7
Frankreich
1901
14,7
19,7
6,7
3,2
Großbritannien
1905
10,7
29,0
3,6
2,1
Argentinien
1906
25,8
77,6
2,9
5,5
Schweiz
1901
1,3
0,2
0,5
0,1
Äolland
1904
1,7
0,6
0,9
0,3
Dänemark
1903
1,8
0,9
1,5
0,5
Es wird niemand behaupten wollen, daß unser Viehstand ein
geringer sei, besonders wenn man die Ausdehnung unseres Bodens
in Rechnung zieht. Trotzdem vermögen wir unsern Bedarf an
Fleisch nicht im eigenen Lande zu decken. 1906 wurden etwa
272 000 Stück Rinder im Werte von 130 Millionen Mark (aus
Österreich-Angarn, der Schweiz und Dänemark) eingeführt. Die
Einfuhr von Schafen ist gering, die von Schweinen (aus Rußland)
erreichte einen Wert von etwa 13 Millionen Mark, so daß also für
ca. 143 Millionen Mark lebendes Vieh eingeführt werden mußte,
während unsere Ausfuhr nur etwa 3 Millionen wertete. Doch nicht
genug damit. Im gleichen Jahre hatten wir eine starke Einfuhr an
Fleisch, und zwar hatte das eingeführte Rindfleisch einen Wert von
60 Millionen Mark, Schweinefleisch von 92 Millionen Mark,
Speisefett (Oleomargarin) von 27 Millionen Mark. Dazu kam eine