768 Von der Schweitz. 
32. 73. Die Schweiz ist im uͤbrigen sehr gebuͤr⸗ 
gig, und voller Seen, daher diesesbe zum Ackerbau 
deht so bequem ist, als zur Vieh⸗zucht. Die 
Einwohner haben das Lob der alten Redlich⸗ und 
Tapferkeit, und sind insgemein von einer ansehn⸗ 
lin en und starken Leibes⸗Statur; daher sie von vie⸗ 
len Europaͤischen Potentaten in ihren Dienst aufge⸗ 
hommen werden. Ihr meistes Gewerb ist die Bieh⸗ 
Zucht. In Ansehung der Religion ist der Unter— 
schied, daß einige Orte ganz Reformirt, andere Ca⸗ 
tholisch, und wieder andere gemischter Religion sind. 
Auch haben sich in der Schweltz jederzeit sehr gelehr⸗ 
te deute gesunden. In Ansehung der Begierungs⸗ 
Form ist zu wissen, daß die XIII Cantons zusammen 
eine freye Republik ausmachen, die durch gewisse De⸗ 
putirte, welche zu gewisser Zeit zu Baden oder zu 
Arau, oder auch anderswo, ihre Versammlungen 
und Tagsatzungen halten, regieret wird; wobey 
die Stadi Zuͤrch/ die sonsten vor den uͤbrigen Orten 
den Rang hat, bestaͤndig proͤsidiret, und die andern 
auch zusammen ruffet. Sonsten ist ein jeder Canton 
fuͤr sich ein souverainer Stand, der gewissen Haͤup⸗ 
tern, die sie Land ˖ Amtmaͤnner, Schultheißen 
und Buͤrgermeister nennen, auf eine Democrati⸗ 
sche und Aristocratische Art regieret wird. Wie die 
Bunds genossen und Unterthanen mit der Republi⸗ 
que verbunden sind, ist bereits 9. 76. und 77. ange⸗ 
zeiget worden. 
NB. Sonsten mag man hier annoch anmerken, daß wenn 
man in den Schweitzerischen Nachrichten bisweilen der sie⸗ 
ben alten Orte gedenket, man die Cantons Schweitz, Uri, 
Unterwalden, Tucern, zuͤrch, zug und Glaris darunter 
berstehe; uud wo man deren achte nennet, der cn
	        
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