IV. Das Mtstr-Kergland Iiis !»r Porta 
«ekplialica. 
I. Natur- und LandschaMilder. 
59. As Weser-Serglnnd. 
Das Weser-Bergland bietet dem Naturfreund eine reiche Fülle 
landschaftlicher Schönheiten. Von Münden, wo durch die Vereinigung 
zweier Flüsse, der Werra und Fnlda, die Weser ihren Anfang nimmt, 
bis Minden, wo der Strom durch das altberühmte Durchbruchsthor 
der Porta in die norddeutsche Tiefebene tritt; von den dunklen 
Waldwänden des Teutoburger Waldes bis zu jenen Höhenzügen am 
linken Leineufer, vou deueu herab man über das Leinethal hinweg 
auf die Vorberge des Harzes schaut, birgt dieses Wesergebiet auf 
verhältnismäßig kleinem Räume Schätze, die lange Zeit verkannt und 
weuig geachtet, ueuerdiugs mit Recht ihre Frennde und Bewunderer 
gefunden haben. Zwar ist die absolnte Höhe der Kämme und Berge 
in diesem Gebirgslande eben keine große, — sie kommt nirgends 
über 500 m hinaus —; aber der Eindruck, den diese Berge machen, 
und die Aussichten, die sie bieten, sind darum" doch bedeuleud, deuu 
au vielen Stellen erheben sie sich über die tiefe Sohle des Weser- 
thales und über das benachbarte Niederungsland steil und ohne 
Vorberge bis zu 300, ja 350 in und übertreffen demnach an relativer 
Höhe manchen berühmten Aussichtspunkt viel höherer Gebirge. Auch 
sehlt es zwar dem Weserberglaud an jenem großartig wilden Charakter, 
den hohe, zerrissene Felswände und dunkle Fichtenabhänge mit 
schänmenden Gewässern einer Gebirgslandschaft verleihen; dafür bietet 
aber der Weserstrom mit seinen vielen bald größeren, bald kleineren 
Gebirgszügen, seinen frenndlichen Hügellandschaften, dem vielgewnndenen 
breiten Hauptthal und engen Nebenthälern, seinen altertümlichen 
Weserstädten und unzähligen ost so anmutig liegeudeu Dörfern einen 
solch mannigfaltigen Wechsel schöner und lieblicher Landschastsbilder, 
daß dieses Gebier anderen um dieser Vorzüge willeil vielgerühmten 
Gegenden uichts uachgiebt. Und wenn man endlich der Weser im 
Vergleich mit anderen deutschen Strömen alle Poesie abzusprechen