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zu Kaiser und Reich auch fürder Pflegen, damit auch unser deutscher 
Kaiser sich rühmen könne: 
— „Daß in Wäldern, noch so groß, 
Er sein Haupt kann kühnlich legen 
Jedem Unterthan in Schoß." 
6. Schwäbische Burgen. 
on den Bergen und Vorbergen der Schwäbischen Alb sehen 
zahlreiche Burgen auf die sonnigen, fruchtbaren Auen des 
Schwabenlandes herab, — teils romantische Trümmer iu- 
mitten einer märchenhaften Waldwildnis, teils wohlerhaltene Bauten 
aus alter Zeit, in denen noch der ganze Zauber der Vergangenheit 
wie unberührt weiter lebt. 
Dort in jener verfallenen Waffenhalle beugte vielleicht der schwä- 
bische Edelknabe vor seinem Vater das Knie mit der Bitte: 
„Mein Arm wird stark und groß mein Mut, 
Gieb Vater mir ein Schwert! 
Verachte nicht mein junges Blut: 
Ich bin der Väter wert!" 
Und dort aus jener bemoosten steinernen Schwelle übergab der 
alte schwäbische Ritter vielleicht seinem Sohne Schild und Schwert 
zum bevorstehenden Kampfe: 
„Zeuch in Frieden," sprach der greise Krieger, 
Ihn umgürtend mit dem Heldenschwert, 
„Kehre nimmer oder kehr' als Sieger, 
Sei des Namens Deiner Väter wert!" — 
Drüben jenes stattliche Schloß, welches auf der steil in das Echatz- 
thal abstürzenden Felsenkuppe sich erhebt, ist das Schloß Lichtenstein. 
Graf Wilhelm von Württemberg ließ dasselbe an Stelle der alten 
Felsenburg erbauen (1842), die der schwäbische Dichter und Erzähler 
Wilhelm Hauff in seinem reizenden Roman „Lichtenstein" noch schildert
	        
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