Full text: Deutschlands Kolonien

b) Aus den Berichten der Reisenden und Forscher. 133 
Bon überall ergingen jetzt Einladungen und Bitten um Lehrer. Hatten 
die Missionare keine zur Verfügung, so baten die Leute wenigstens, ihnen 
Hausknaben, ihre Diener, abzutreten, daß diese ihnen mehr vom Evan¬ 
gelium erzählen könnten. 
Natürlich erregten solche Bewegungen auch die Aufmerksamkeit und 
den Widerstand der Heiden. Zuerst widersetzten sich nur etwa die Ver¬ 
wandten der Gottesknaben. Wollten sie zur Schule gehen, so bekamen 
sie Schläge. Aber die Feindschaft der Eltern ermattete an dem Eifer der 
Jungen. Doch kam es auch vor, daß ein heidnischer Vater seinen „un¬ 
geratenen Sprößling" als Sklaven verkaufte. 1893 aber schlossen sich die 
Heiden förmlich zusammen, der Sache Gottes gemeinsam zu widerstehen 
und sie zu unterdrücken. An einzelnen Orten wurde es verboten, den 
Gottesdienst zu besuchen. Die Straßenpredigt wurde da uud dort unter¬ 
sagt. Junge Männer und Knaben wurden sogar genötigt, einen Zanber- 
trank zu trinken, der sie zu Mitgliedern des Geheimbundes machen sollte. 
Sie setzten aber den Mißhandlungen ruhige Gelassenheit entgegen, obwohl 
starke, junge Leute darunter waren. Sie trugen denn auch deu Sieg 
über die Heiden davon, und das Ergebnis war, daß das Christentum 
immer mehr Achtung uud Anklang fand.
	        
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