6
Deutsch-Ostafrika.
Bis zu einer Höhe von 1700 m erstrecken sich allerlei Kulturen (vornehmlich
Bananenpflanzungen), hieran schließt sich ein Urwaldgürtel (bis 2900 m).
In geringer Entfernung wsw. liegt der vulkanische Meruberg (4460 m),
südwestlich davon am Balangdasee im ostasrikanischen Graben der Gnrui
(3300 m). Nördlich vom Kivnsee (im zentralafrikanischen Graben) erhebt
sich das gewaltige Massiv des Kirungavulkans.
Zwischen dem inneren Hochlande und dem Küstenstreifen dehnt sich
eine im Norden ziemlich schmale, nach Süden sich zu ansehnlicher Breite
erweiternde Vorlandszone von höchstens 125 m Meereshöhe aus, die
ans jurassischen Thonschiefern und Kalken, weiterhin ans Sandstein der
Steinkohlenformation besteht.
Die Küste, wenig gegliedert, besteht ans Korallenkalk, wird von
Mangrovendickicht nmsäumt, von zahllosen Korallenriffen eingefaßt, von
starken Dünen überlagert und neigt zur Sumpfbildung. Größere Ein¬
buchtungen finden sich bei Tanga, Dar-es-Salnm, Kilwa, Lindi und
Mikindani.
Neben vielen kleineren Seen hat das Schutzgebiet auch drei große
Wasserbecken aufzuweisen, den Viktoriasee und den Tanganika im zentral¬
afrikanischen und den Nyassasee im Verlaufe des ostafrikanischen Grabens.
Der Viktoriasee, 1200 m hoch gelegen, sehr inselreich, von der Größe des
Königreichs Bayern hat meist flache User, wahrend der fischreiche Tan¬
ganika, fast 400 m tiefer gelegen und mit Buchten reich versehen, von
waldigen Bergen eingeschlossen wird. Der Nyassa, langgestreckt wie der
Tanganika, ist durch das Livingstonegebirge vom nördlichen Verlaufe des
ostafrikanischen Grabens abgeschnitten.
Die zum Indischen Ozean hin abfallenden Ströme, der Pangani
(auch Ruvu), der Wann, der Kingani, Rufiyi und Rovnma kommen
vom Hochlande herab, durchbrechen das Randgebirge in breiten male¬
rischen Thälern, sind aber wegen ihres naturgemäß starken Gefälles, zahl¬
reicher Schnellen und Wasserfälle nur mit Einschränkungen schiffbar zu
nennen. Je mehr das Randgebirge im Süden zurücktritt, umsoweniger
machen sich diese Uebelstände bemerkbar. Der Rufiyi, länger als der
Rhein (er nimmt den Ulanga und Ruaha auf), wird nach einigen
Verbesserungen fast in seiner ganzen Ausdehnung befahren werden
können.
Jenseit der oben erwähnten Wasserscheide fallen die wenig zahlreichen,
in der Trockenzeit oft wenig Wasser führenden Ctromlänfe in den
Viktoriasee (wie der Kagera, Simiyu u. a.) oder in den Tanganika (Ma-
lagarasi).
Klima. Gcsundhcitsverhältnisse.
Das Klima ist tropisch, aber nicht einheitlich. Von Ende April bis
Anfang Oktober, d. i. während der Trockenzeit, wehen südöstliche, von