Contents: Der Oberflächenbau Deutschlands

24 Das deutsche Alpenvorland und seine Umwallnng. 
Hügelland dar, das zum großen Sammelkanal der sämtlichen Gewässer 
der Hochebene, dem Donauthal, mit einem Höhenrand von 80 in im 
Westen, dagegen 250 m relativer Höhe im Osten abbricht. 
b) Bewässerung. Die Donau, die von Sigmaringen (568 m) 
ab am Südsaume des Jura und von Regensburg an am Südrand des 
böhmischen Massivs hinfließt, greift an mehreren Stellen in die sie begleitenden 
Randgebirge ein, und dadurch gliedert sich ihr Lauf in mehrere breite 
Becken, die durch Thalengen geschieden werden. Auf seiner nach Nordosten 
gerichteten Laufstrecke bis Regensburg durchmißt der Strom zuerst das mit 
Moor erfüllte Becken des Donaurieds und die Enge von Neuburg, dann das 
Donaumoos bei Ingolstadt und die Enge von K.elheim. Von Regensburg 
an nach Südosten gerichtet, durchfließt die Donau das trockene, fruchtbare 
Becken von Straubing, bis sie von Vilshofen an in das kristallinische 
Gebirge der böhmischen Masse eintritt, das sie dicht an ihrem Rand 
gegen das Alpenvorland in engem Thal durchsetzt. Die Donau selbst 
ist schon von Ulm an schiffbar, während die rechten Zuflüsse wegen 
ihres reißenden Laufes nur in geringem Maße dem Verkehre dienen. 
Die Gefällsverhältnisse der wichtigsten Flüsse des deutschen 
Donaugebiets. 
Linksseitige 
Namen der 
Flüsse 
Zuflüsse 
Gefäll auf 
1000 m 
Ober- Unter¬ 
lauf lauf 
Donau 
Gefüll auf 
Ivo« m 
Rechtsseitige £ 
Namen der 
Flüsse 
uflüs 
Gefä 
wo 
Ober- 
lauf 
'e 
ll auf 
0 m 
L, d.d. 
H,-(5b. 
Wörnitz 
Altmühl 
Naab 
Regen 
0,61 
0,44 
1,18 
1,43 
0,60 
0,57 
0,47 
0,42 
Von Riedlingen bis Ulm 
„ Ulm bis Kelheim 
„ Kehlheim bis Pleinting 
„ Pleinting bis Jochenstein 
Durchschnittsgefälle 
0,88 
0,76 
0,24 
0,4 
0,66 
Jller 
/ Lech 
^Wertach 
f Isar 
\ Ammer 
/Inn ab Landeck 
^ S alz ach 
2,19 
3,17 
3,4 
2,27 
3,72 
1,3 
2,2 
1,88 
2,25 
3,14 
1,59 
1,91 
0,81 
1.1 
Aus dieser Zusammenstellung ist ersichtlich, daß das Gefälle der 
oberen Donau und ihrer Nebenflüsse durchaus von der natürlichen 
Gestaltung des Flußbettes und des Thales der Flüsse bedingt ist. Das 
Gefüll der Donau selbst nimmt langsam, aber stetig ab, soweit sie auf 
ihrem Lauf durch die süddeutsche Hochebene von dem Jura begleitet wird. 
Nach dem zweiten Durchbruch der Donau durch die Jurafelsen bei Welten- 
bürg vermindert sich ihr Gefüll weit unter die Hälfte des Gefälles des 
vorausgehenden Flußabschnittes, vergrößert sich dann aber wieder nach 
dem Eintritt des Stromes in das Urgebirge bei Pleinting unterhalb der 
Jsarmünduug. 
Von den Gebirgszuflüssen besitzen der Lech und die Wertach 
das größte, der Inn und die Salzach das kleinste Gefälle. Der Lech 
und die Wertach bezeichnen durch ihren oberen Lauf die Scheitellinie 
der Donauhochebene, die sich von dort aus nach beiden Seiten, links
	        
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