Full text: Der Oberflächenbau Deutschlands

Die Hardt. 47 
schmale Rücken (Orensberg bei Landau) oder in breiten, ausgeebneten 
Köpfen (Eschkopf bei Elmstein) sich aneinander reihen. Das im Mittel 
350 m hohe Sandsteinplateau stellt eine nach Nordwesten spitz zulaufende 
und in der gleichen Richtung sich senkende Mulde vor, deren nach Nord- 
Westen und Südosten sich erhebende Flügel schwach gegen die zum Teil mit 
Muschelkalk ausgefüllte Muldenlinie: Saaralben, Hornbach, Waldfischbach, 
Frankenstein und Grünstadt sich einsenken. Die beiden Muldeuflügel 
sind wie in der Breite so auch in der Höhe nicht gleichmäßig entwickelt: 
der schmälere nordwestliche Flügel erhebt- sich in der Sickinger Höhe 
und in dem großen Humberg bei Kaiserslautern zu 471 bezw. 424 in, 
in dem Stumpfwald bei Göllheim nur noch zu 368 m, der südöstliche 
Flügel dagegen beginnt mit dem 447 in hohen Pfahlberg bei Pfalzburg 
und hält sich gleichmäßig und in geringer Breitenentwickelung auf dieser 
Höhe bis zum Sarreinberg (432 in) bei Bitsch, spaltet sich aber nördlich 
von diesem wichtigem hydrographischen Knotenpunkt in zwei parallele 
Arme, einen niedrigeren westlichen, der über den Hohen Kopf (430 m), 
Lemberg (473 m), Eschkopf (610 m), Drachenfels (571m) bis zum 
Peterskopf (495 in) bei Dürkheim zieht, und einen höheren östlichen, der 
sich unmittelbar und mit großer Steilheit über der Rheinebene erhebt 
und durch den Großen Wintersberg (575 in) bei Niederbronn, die 
Weglenbnrg (573 m) bei Lembach, den Rehberg (576 in) bei Annweiler, 
die Kalmit (683 in) bei Edenkoben und die Weinbieth (554 in) bei 
Neustadt bezeichnet ist. Der südliche, durch die Senke von Kaltenbach 
(Paß zwischen der Queich und der Rodalbe) gegen Norden deutlich ab- 
gegrenzte Teil des Gebirges, der weit gestaltenreicher ist als der Nordab- 
schnitt, wird gemeinhin unter dem Namen Wasgan zusammengefaßt; 
der von der Queich nördlich gelegene Teil ist die eigentliche Pfälzer 
Hardt, wobei allerdings der zwischen den Quellbächen der Queich, 
der Lauter und des Speyerbaches verlaufende westliche Gebirgszug im 
Volksmund noch als Frankenweide unterschieden wird. Gemeinsam 
ist diesen drei Teilen des Hananer-Pfälzer Sandsteingebirges der 
prächtige Buchenwald, der in dieser Ausdehnung und gleichmäßigen 
Zusammensetzung in Deutschland nicht seinesgleichen hat, und die 
besonders zu den quellenarmen Höhen ungemein reiche Thalbewässerung. 
Verschieden sind aber Wasgau, Hardt und Frankenweide vor allem in 
der Form ihrer Höhen; denn während die meist kegelförmigen Gipfel 
des Wasgans auf ihren Spitzen in besonderem Maß jene wunderbar 
geformten Felsgruppen aufweisen, die den Ruinen riesiger Burgen zum 
Täuschen ähnlich sehen, sind die breiteren, aber höheren Berggestalten 
der eigentlichen Hardt von langhinziehenden Felsenmauern gekrönt, und 
stellen sich die mit dem herrlichsten Buchen- und Eichenhochwald geschmückten 
breiten Köpfe der Frankenweide wie ein fast ebenes Meer endloser 
Waldhöhen dar. 
Jenseits der Linie Kaiserslautern—Pirmasens—Bitsch schließt sich 
dem großen Waldgebiet des Pfälzer-Hanauer Landes an den Rändern
	        
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