Full text: Geographie als erweiterte und vertiefte Heimatkunde

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die in ihr gebraucht werden, liegen zumeist in der allgemeinen Lebens- 
erfahrung des Kindes. Je mehr das Kind gewöhnt ist, seine Heimat 
mit offenen Sinnen zu betrachten, desto mehr wird es von dem 
mitbringen, dessen der Geographieunterricht bedarf. Es empfiehlt sich 
trotzdem, im voraus auf Dinge und Erscheinungen aufmerksam zu 
machen, die der Unterricht im Laufe des Jahres in das Blickfeld des 
Interesses rücken wird. Insbesondere wird einige Zeit vor der Be- 
Handlung eines neuen Themas die Kinderschar schon darauf hinge- 
wiefen. Die Kinder werden aufgefordert, in ihrem Gedächtnis nach- 
zuforschen, was sie über das Thema schon wissen. Sie werden an- 
gehalten, ihre Umgebung zu mustern und das festzuhalten, was etwa 
gebraucht werden könne. Natürlich werden sie vom Lehrer auch mit 
direkten Anweisungen versehen. Wo es nicht angängig ist, daß alle 
Kinder beobachten, werden nur einige ausgewählt, die zu berichten 
haben. Andere bekommen einen anderen Auftrag. Teile und herrsche; 
Nach dieser Abschweifung zu der Frage zurück, wie nun das 
einzelne Problem zu behandeln ist. Ganz kurz bemerkt sei hier — 
näheres darüber im praktischen Teil — daß uns die Heimat An- 
schauungen bietet für die Fremde und dann auch mehr geistige 
Elemente, aus denen unsere Beziehungen zur Fremde erhellen. 
Erste Bedingung ist, daß der Lehrer sich einen Uberblick über 
das analytische Material verschafft, das seine Kinder mitbringen. 
Vor der eigentlichen Behandlung des Themas muß also dieser Stoff 
erst einmal dargestellt bzw. zusammengestellt werden. Die Kinder 
erzählen, was sie gesehen, gehört, gelesen, erfahren haben. Sie 
bringen Bilder und Gegenstände mit. Durch die Zusammenstellung 
schon erhalten die einzelnen Momente allerlei Beziehungen. Bald 
werden Spekulationsfragen von feiten der Kinder auftreten. Das 
Interesse ist geweckt. Die Kinder verlangen noch Aufschluß. Die 
gestellten Fragen werden zunächst als offene angesehen, um zu ge- 
legener Zeit beantwortet zu werden. 
Der Lehrer weiß nun, was in den Kindern schon vorhanden 
ist. Er weiß auch, worauf er ihre Aufmerksamkeit noch zu lenken 
hat. Seine heilige Pflicht ist es nun, das in den Kindern schon 
vorhandene Material zu respektieren, indem er seinen Gang der Be- 
Handlung darnach einrichtet. Hier nun gilt es, zu sortieren und zu 
gruppieren. Unwichtiges ist von Wichtigem zu scheiden. Hauptsachen 
sind in den Vordergrund zu rücken; Nebensachen beiseite zu drängen. 
Gerade die Gestaltung des Stoffes ist etwas sehr wichtiges. Denn
	        
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