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stattliche Bauerngüter, die von Blumen-, Gemüse- uud Obstgärten eingefaßt werden.
An manchen Stellen sind auch die Abhänge mit Obstanlagen bedeckt und fast alle Straßen
werden von Obstalleen eingefaßt. Auf den fetten Wiesen in den Talgründen und an
den Hüngen weiden im Herbste Herden wohlgenährter Rinder.
Sachliche Vertiefung: Wie kommt es nur, daß wir im Hügellande
so wenige uud so kleine Wälder gesunden haben? Die großen Wälder,
die vor Jahrhunderten den ganzen Ostkreis bedeckten, sind von den Bewohnern nach und
nach ausgerodet worden, weil der Boden so fruchtbar war und sich ganz besonders zum
Getreide- uud Obstbau eiguete.
Was macht aber den Boden so fruchtbar? Die ganze Gegend zwischen
dem Gersten- , Erlenbach und der Sprotte ist mit eiuer mächtigen Lehmdecke bedeckt und
auf dieser wiederum befindet sich eine dicke braunschwarze Ackerkrume.
Warum wird auch auf den Höhen uud Abhängeu Ackerbau ge-
trieben? Auch hier findet sich Lehm und Ackerkrume; die Höhenzüge sind nicht hoch,
die Abhänge sind sehr sanft, da ist die Bestellung der Felder nicht schwierig; der Regen
kann hier wenig Schaden anrichten, weil der Boden schwer ist und nicht so leicht weg-
gespült werden kann.
Wie sind wohl dieTäler entstanden? Das Wasser hat sie ausgewaschen,
so wie heute uoch das Regeuwasser sich Rinnen und Furchen in die Straßen und
Felder gräbt.
Wie mag da w o h l f r ü h e r d e r B o d e n i n u n s e r e r K o r n k a m m e r
gestaltet gewesen sein? Früher sind die Täler noch ausgefüllt gewesen und die
ganze Gegend ist eine einförmige Hochebene gewesen.
Welchen Einfluß hat also das Wasser der Bäche uud Flüsse
auf die Gestaltung des Bodens gehabt? Das Wasser hat in die einförmige
Hochebene Fnrchen gegraben und so die ganze Gegend in ein welliges Hügelland umgestaltet.
Welche Höhenzüge haben wir nun kennen gelernt? Zwischen
Sprotte-Pleiße und Blauer Flut-Gersteubach; auf diesem steht das Schloß (Schloßberg);
zwischen Blauer Flut und Deutschem Bach; auf diesem steht der größte Teil der Stadt
Altenburg (Stadtberg); zwischen Deutschem Bach und Gerstenbach (Höhe von Oberlödla) ;
zwischen Gerstenbach und Erlenbach (Monstaber Höhe); zwischen Erlen-, Gerstenbach und
Schnauder (Kohlenberg).
Welche Ähnlichkeiten zeigen diese Höhenzüge? Alle sind lang-
gezogene Wellen mit mehr oder weniger breitem Rücken; sie ziehen sich sämtlich nach
Nordosten und werden nach dieser Richtung hin immer niedriger.
Zusammenfassung: Bodenfruchtbarkeit uud Bodeuerzeuguifse der Kornkammer.
3. Was hat die große Fruchtbarkeit der Kornkammer zur Folge gehabt?
Die Bewohner der Kornkammer sind Bauern, Großbauern oder Kleinbauern;
sie bebauen den Acker uud bestellen ihn fleißig, damit sie jedes Jahr viel ernten. Sie
legen große Obstgärten und Obstplantagen an, auch große Gemüsegärten oder Gemüsefelder.
Die Bauern der Kornkammer halten sich alle einen V i e h st et n d : Pferde, Kühe,
Schweine, Ziegen, Hühner, Tauben, Gänse, Enten. Die großen Bauern haben sehr viel
Vieh, manchmal mehrere Ställe voll. Manche von ihnen ziehen immer wieder junges
Vieh auf, z. B. Kälber, Schweine, Ziegen, Hühner, Gänse usw. Die kleinen Bauern
haben nicht so viel Vieh wie die Großbauern. Warum nicht?
Die Bauern bereiten aus der Milch der Kühe die Butter; aus dem Ouark bereiten
sie Käse. In manchen Dörfern machen das die Bauern allerdings nicht selbst; da schaffen
sie ihre Milch in die Molkerei (Gimmel!). Dort wird daraus die Butter bereitet.
Warum wohl?
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