Full text: Hundertfünfzig vaterländische Gedichte

185 — 
Laut ruf' ich euch, die ihr ersehnt die Gunst 
Des Friedens und bedürft vor Vielen: 
Auf, ringt begeistert nach den höchste n Zielen 
Ihr Jünger deutscher Wissenschaft und Kunst! 
Ihr Dichter, Bildner, labet Herz und Sinn! 
Ihr Forscher, steigt hinab in tiefste Schachten, 
Holt Wissensschätze, uns zum Hochgewinn, 
Und für die Wahrheit kämpft des Geistes Schlachten! — 
O streuet Alle, streust des Guten Saat, 
Nur aus vereinter Kraft erwächst das Große! 
Was dann auch Zukunft birgt im dunkeln Schoße, 
Sie findet einig uns und stark zur That! — 
Und nicht den Waffen nur sollt ihr vertrau'n, 
Der Menschheit beste Güter müßt ihr pflegen, 
Dann werdet ihr das Reich auf Felsen bau'n. — 
Das walte Gott! Das sei des Friedens Segen!“ 
Friedr. Beck. 
122. Erxnste Mahnung. 
Die Banner Deutschlands weh'n auf Frankreichs Fluren, 
Der Feind erlag; nun danket Alle Gott! 
Sechs Riesenschlachten zogen blut'ge Spuren 
Von Weißenburg bis Metz und Gravelott'. 
Doch hört ihr von den großen Siegen melden, 
Gedenkt der Opfer auch in treuer Pflicht; 
Für eure Freiheit starben unsre Helden: 
Vergeßt der Wittwen und der Waisen nicht! 
Nie sah die Welt solch ungeheures Morden 
Seit Kains Tagen, wie in diesem Krieg, 
Wo Frankreich selbst der Wüste schwarze Horden) 
Auf uns geheht — doch unser blieb der Sieg. 
Der Boden Frankreichs dampft vom deutschen Blute, 
Hört, was des Kriegers brechend Auge spricht: 
„Me in Licht verlöscht, mein Tod kommt euch zu Gute, 
Verlaßt mein Weib und meine Kinder nicht!“
	        
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