Contents: D. C. G. D. Stein's kleine Geographie oder Lehrbuch der Erd- und Länderkunde für Schule und Haus

physische Geographie. 
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sie am niedrigsten (Nippfluth). Die übrigen regelmäßigen Bewegungen 
sind eigentliche M e er e s str ö m u n g en in bestimmter Breite u. Richtung 
und werden durch äußeren Druck, Verschiedenheit der Warme und des 
Salzgehalts, periodisches Schmelzen des Polareises, ungleiche Aus¬ 
dünstung hervorgerusen. Sie sind/Heils allgemeine, theils be¬ 
sondere. Jener sind zwei: die Äquatorial- und die Polar- 
ström ung. Die Äquatorialströmung geht zwischen den Tropen von 
O. nach W. Im atlantischen Océan theilt sie sich an der Küste von 
Brasilien in zwei Arme. Der eine derselben dringt in das Antillen¬ 
meer und den Golf von Mexiko ein, verlaßt den letzteren im S. von 
Florida und strömt dann unter dem Namen Golfstrom rascher als der 
Mississippi oder der Amazonenstrom nördlich längs der Ostküste von 
Nordamerika bis gegen Neufundland, von wo er nach O. geht, um 
sich in der Nahe der alten Welt in mehrere Strömungen aufzulösen. 
Der andere Arm geht als brasilianische Strömung längs der Ostküste 
von Südamerika nach S. in die Magelhaens - Straße. Die Polar¬ 
strömung ist von den Polargegenden nach den mittleren Breiten ge¬ 
richtet, zieht sich hier namentlich längs der Küsten scharf ausgeprägt 
hin (peruanischer Strom) und vereinigt sich endlich in den Tropen- 
gegenden mit der Äquatorialströmung, die in den südasiatischen Ge¬ 
wässern durch die vorliegenden Landmassen von ihrer Hauptrichtung 
vielfach abgelenkt wird. Besondere Strömungen giebt es in Menge; 
sie finden sich namentlich in den Straßen, durch welche Meerestheile 
mit größeren Meeren in Verbindung stehen. Für den Seefahrer haben 
die Meeresströmungen große Wichtigkeit, indem sie dem Laufe der 
Schiffe eben so günstig als hinderlich sein können. 
tz. 29. Die Gewässer des Festlandes, die man auch als 
süße dem Salzgewäffer der Meere entgegensetzt, sind theils fließende, 
theils stehende, haben aber alle ihren ersten Ursprung in dem Waffer, 
welches aus der Atmosphäre sich niederschlägt; denn der atmosphärische 
Niederschlag speist die Quellen oder die ersten Anfänge der Land- 
gewäffer. Die Quellen fließen entweder fortwährend (p e r e n n i r e n d) 
oder nur bisweilen (theils periodisch, theils i n t e r m i t t i r e n d, 
d. h. unregelmäßig aussetzend). Zeichnen sie sich durch Beimischung 
von fremden, namentlich mineralischen Bestandtheilen aus, so heißen 
sie Mineralquellen, von denen viele als Gesundbrunnen 
benutzt werden. Aus Quellen entstehen Riesel und Bäche, aus 
deren Vereinigung Flüsse und von diesen wachsen manche zu Strö¬ 
men an. Nicht alle Flüffe haben indeffen ihren Ursprung in eigent¬ 
lichen Quellen: es gehen manche auch aus geschmolzenen Schnee - und 
Eismaffen oder aus stehenden Landgewäffern hervor. Man unter¬ 
scheidet Haupt- von Neben-, Zu- oder S e i te n - F l ü sse n. 
Küstenflüsse fließen nur durch Küstenland in's Meer, Steppen¬ 
flüsse ergießen sich in Binnenseen ohne Abfluß oder versickern im 
Boden lind vertrocknen. 
§. 30. Bei einem fließenden Waffer ist zu bemerken: das Bett 
und in diesem das Rinnsal oder der Thal weg d. h. dessen tiefster 
Weg; das rechte und das linke Ufer, bei dessen Bestimmung man 
das Gesicht stromabwärts zu richten hat; das Gefäll od. der Höhen¬
	        
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