fullscreen: Streifzüge durch die Welt der Großstadtkinder

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18. 3n stiller Nacht. 
Ruhen und Rasten. 
1. Die Betten auf dem Hofe. Schönes, warmes 
Wetter, die Fenster weit offen, ein leiser Wind bewegt die 
Gardinen. Da sind auch schon Fliegen, sie summen und schießen 
rasch durch die Luft. Im Hofe blühen die kleinen Sträucher, 
aus jedem kleinen Fleckchen Erde wächst etwas heraus. Huf 
dem Hofe sah es schlimm aus, da hingen und standen und 
lagen die Betten — dicke rote Kopfkissen über den Zeugleinen, 
die hohen viereckigen Nahmen an der Wand. Bei einem konnte 
man die Unterseite sehen und die vielen Sprungfedern, die darin 
saßen. Ja, das glaub ich, das soll schön weich sein. Die können 
ja ganz weich zusammengedrückt werden; aber man muß sie fest¬ 
halten, sonst springen sie gleich wieder auseinander. Ei das wäre 
ein schönes Spielzeug, dachte Milli, der mit der Uhle darin herum¬ 
bürstete. Wenn er nur eine ausschneiden dürfte! Uber das 
hätte die Mutter nicht erlaubt. Die stand mit einem Nohrstock 
bei dem nächsten Nahmen und klopfte die Oberseite aus, das 
dicke rotgestreifte Zeug, das so ganz über den Nahmen mit den 
Sprungfedern herübergezogen ist. — Ja der Tapezier, der das 
gemacht hatte, mußte doch noch mal f)er; denn als die Mutter 
an den nächsten Nahmen kam, uijeh, wie sah der aus! — alle 
andern waren platt wie ein Tisch, aber dieser war bald hoch, 
bald niedrig, Berge und Täler. Da waren eben die Sprung¬ 
federn los; man konnte sogar fühlen, wo sie losgesprungen 
waren, da drückten sie ins Zeug hinein. Ja eine hatte sich schon 
ganz durch das Zeug gebohrt, und die Kinder hätten sich daran 
weh tun können. Das wäre ihnen aber auch ganz recht gewesen, 
denn sie hatten ja den Nahmen ruiniert, sie hatten zuviel drauf- 
rumgetrampelt, wohl gar im Bett Kopfheister geschossen. — 
Willi mußte sich dann auch bald fertig machen und dem Sattler 
Bescheid sagen. -— Sieht ihm bei der Urbeit zu. — Ei, nun 
war die Kammer schön geworden, reine Überzüge, die Decken,
	        
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