Allerlei Weihnachtsbräuche. Das alte KauS.
135
33. Das alte Äaus.
1. Der Maurer schreitet frisch heraus,
er soll dich niederbrechen;
da ist es mir, du altes Äaus,
als hörte ich dich sprecheu:
„Wie magst du mich, das lange Jahr'
der Lieb' und Eintracht Tempel war,
wie magst du mich zerstören?
2. Dein Ahnherr hat mich einst erbaut
und lmter fromlneut Beten
mit seiner schönen, stillen Braut
mich dann zuerst betreten.
Ich weiß um alles wohl Bescheid,
um jede Lust, um jedes Leid,
was ihnen widerfahren.
3. Dein Vater ward geboren hier,
in der gebräunten Stube,
die ersten Blicke gab er mir,
der nruntre, kräft'ge Bube.
Er schaute auf die Engelein,
die gaukeln in der Fenster Schein,
dann erst auf seine Mutter.
4. And als er traurig schlich am Stab
nach manchen schönen Jahren,
da hat er schon, .lvie still ein Grab,
in meinem Schoß erfahren;
tu jeder Ecke saß er da,
und stumm und händefaltend sah
er sehnlich auf zum Äimmel.
5. Du selbst — doch nein, das sag' ich nicht,
ich will von dir nicht sprechen,
hat dieses alles kein Gewicht,
so laß nur immer brechen.
Das Glück zog mit dem Ahnherrn ein,
zerstöre du den Tempel sein,
damit es endlich weiche.