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Deutschlands Kolonieen. 
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und Plantagen, Erziehung der Eingebornen durch Religion, Schule 
und Arbeit — sei es in den Plantagen oder in den Faktoreien 
als Handwerker — zur Kultur und Gesittung. — Wenn in an¬ 
gemessener Weise diese Arbeit kraftvoll in Angriff genommen wird, 
so kann neben den wichtigen wissenschaftlichen Ergebnissen auch der 
praktische Nutzen der Kolonieen für das Mutterland nicht aus- 
bleiben. 
Unabhängig von den dargelegten Kolonialbestrebungen besteht 
aber noch die deutsche Auswandererfrage, und wenn dieselbe 
bis jetzt auch noch nicht zu einem befriedigenden Abschluß gelangt 
ist, so hat sie doch für die Verhältnisse unseres Vaterlandes und 
für die Kultur jener Länder, in denen deutsche Kolonisten in großer 
Anzahl thätig sind, eine derartige Bedeutung, daß sie im Schul- 
unterrichte nicht übergangen werden kann. Die Ursachen und der 
Umfang der deutschen Auswanderung, die beliebtesten Ziele der 
deutschen Auswanderer, die umfangreichen deutschen Ackerbaukolonieen 
in Rußland, Brasilien, Chile, Nordamerika, Südafrika müssen im 
geographischen Unterrichte an geeigneter Stelle, am besten wohl bei 
der Behandlung der betreffenden Länder, Berücksichtigung finden. 
Es erklärt sich diese Forderung schon einfach aus den nationalen 
und volkswirtschaftlichen Beziehungen unseres Vaterlandes zu jenen 
Gebieten. — 
Nach obigen Darlegungen kann über die Richtung, nach welcher 
die Stoffauswahl zu erfolgen haben wird, sowie über die allge- 
meinen Grundsätze in der Behandlung der Kolonieen wohl kaum 
ein Zweifel bestehen, und kann deshalb wohl auf die Art und 
Weise der Berücksichtigung im geographischen Unterricht selbst etwas 
näher eingegangen werden. 
Dabei ist zunächst wohl die Frage zu beantworten: „Wann 
sollen die deutschen Kolonieen im geographischen 
Unterricht behandelt werden?" Unbedingt ist eine aus- 
reichende Behandlung derselben nur möglich auf der Oberstufe, 
wo der geistige Entwickelungsstandpunkt der Schüler ein derartiger 
ist, daß sie den kolonialen Bestrebungen das notwendige Interesse 
entgegenbringen. Dabei bleibt jedoch nicht ausgeschlossen, daß auch 
bereits auf der Mittelstufe den Schülern leicht faßbare, charak- 
teristische Einzelbilder 'aus den deutschen Kolonialgebieten vorgeführt 
werden. In einfachen Schulverhältnissen wird man sich häusig 
mit dieser gelegentlichen Berücksichtigung der Kolonieen be-