des Thalbodens; von dort aus können sie nach Jahren
hinweggetragen und in das Bett eines Flusses abgelagert
werden; so gelangen sie nach manchem Aufenthalt endlich
in das Meer.
153. — Um uns einen Begriff von der Ausdehnung zu
machen, bis zu welcher der Regen das Land von seinen losen
Teilen reinigt, brauchen wir nur zu beobachten, was in
unserer Umgebung nach einer Reihe von heftigen Regen¬
güssen vorgeht. Jede kleine Rinne oder jeder Bach wird
schmutzig durch die Erde, d. h. durch das zerfallene Gestein,
welches der Regen von den benachbarten Abhängen hinein¬
geschwemmt hat. Der Schmutz, welcher das Wasser ver¬
dunkelt, besteht aus den feineren Teilchen der zersetzten
Gesteine; die gröberen Teile bewegen sich auf dem Grunde
des Wassers. Wenn wir diese Wasserläufe beobachten und
bedenken, daß sie seit ewigen Zeiten dasselbe thun, so wird
uns klar, wie sehr sich die Oberfläche eines Landes durch
die Thätigkeit des Regens verändert.
VI. Bäche und Flüsse. Ihre Entstehung.
154. — In einem früheren Abschnitt (107) haben wir
gelernt, daß ein Teil des Regens in die Erde eindringt
und ein anderer Teil auf der Oberfläche bleibt. Wir ha¬
ben die Spuren der versunkenen Regenmasse bis zu ihrer
Rückkehr auf die Erdoberfläche verfolgt. Jetzt haben wir
in ähnlicher Weise dem andern Teile des Regens zu fol¬
gen, welcher in Bächen und Flüssen auf der Oberfläche
fließt.
155. — Zu diesem Zwecke gewährt uns ein sanft ab¬
fallender Weg während eines heftigen Regengusses die beste
Veranschaulichung. Stellen wir uns z. B. auf eine derartige