Full text: Auswahl erdkundlicher Charakterbilder

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Erläuterungen. 
aber wir sehen es nicht; es genügt, es zu fühlen". Auch nach der 
Serie der sprachlichen Darstellung ist Stifter Muster und Vorbild. 
— (Die „Landschaftsbilder aus dem Böhmerwalde" (S. 28—33) 
enthalten den einleitenden Teil von Stifters ewig schönem „H och * 
w a l d", dessen Schauplatz die Wälder des Dreisesselgebirges an der 
Grenze von Böhmen, Osterreich und Bayern bilden. Die herrliche 
Schilderung des Sees bezieht sich aus den am Fuße des „Plöcken- 
steins" gelegenen „Plöckensteinersee"; die Felswand, welche an der 
einen Seite den See überragt, trägt ein Denkmal Stifters.) 
Strudel und Wirbel — Schiffahrtshindernisse in der Donau- 
enge unterhalb Grein. „Die reißenden, mit Riffen dichtbesetzten 
Schnellen und die gewaltigen Kreisungen unterhalb derselben be- 
reiteten der Schiffahrt Jahrhunderte hindurch fchwere Gefahren; 
Gefahren, die ihren Ausdruck in vielfachen Verlusten von Menschen 
und Gut fanden" (Schweiger-Lerchenfeld). Durch umfassende Regu¬ 
lierungsarbeiten 1893/94 sind die Hindernisse nunmehr beseitigt. 
(Räuberische Habgier: Nicht weniger als vier Raubburgen 
bedrohten aus einer kurzen Strecke die fragliche Donaupaffage.) 
Südpolar-Expedition. Eine englische Expedition unter 
Kapitän Scott, eine schwedische unter Otto Nordenskjöld und eine 
deutsche, von Erich von Drygalski geleitet, verließen August und 
September 1901 Europa, um im Südpolarmeere wissenschaftlichen 
Beobachtungen über Witterungs- und magnetische Verhältnisse, 
Meeresströmungen, Eisberge und Eisbewegungen, Pflanzen- und 
Tierleben obzuliegen und neue Entdeckungen zu machen. Die deutsche 
Expedition wählte als Forschungsfeld die an den Indischen Ozean 
anschließenden Teile des Eismeeres. Südlich von Kerguelen pas- 
sierte der „Gauß" (Expeditionsschiff) das Gebiet des Schollen- 
eises und erreichte am 21. Februar 1902 eine bisher unbekannte, 
von Eis verhüllte Küste. „In stiller, einsamer Größe lag das 
Land da, noch nie geschaut und noch nie betreten, einsörmig und 
doch so einfach groß . . . Alles begraben unter Eis, doch daß es 
Land war, ließen die Formen deS Eises erkennen . . . Die Küste 
selbst war eine Eismauer, unnahbar steil, wohin man auch blickte; 
eine Landung war ausgeschlossen." Bei der Fahrt im rasenden 
Schneesturm nach Westen der Küste entlang wurde der „Gauß" am 
22. Febr. von riesigen Schollenkomplexen eingeschlossen — für den 
Zeitraum eines ganzen Jahres. Der Ort, an dem das schiff 
lag (in der Posadowsky-Bucht an der nach Kaiser Wilhelm II. 
benannten Küste), bot nicht allein eine gute Winterstation, sondern 
ermöglichte auch alle wissenschaftlichen Arbeiten, welche das Haupt-
	        
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