Object: Von den Kämpfen Cäsars bis zur Schlacht im Teutoburger Walde (Teil 2)

Land auf, als ob sie sich all seinen Befehlen fügen wollten, 
und lockten ihn weit ab vom Rhein ins Land der Cherusker 
und an die Weser. Indem sie auch hier in allem Frieden 
und aller Freundschaft mit ihm lebten, brachten sie ihn 
zu dem Glauben, er brauche gar nicht die Hilfe der Waffen 
zu ihrer Unterwerfung. 
19. So kam es, daß Darus seine Truppen im Sommer¬ 
lager nicht beisammenhielt, was er in Feindesland eigentlich 
hätte tun müssen. Er überliefe vielmehr einzelne Abteilungen 
Leuten, die ihn darum angingen; ebenso kommandierte er 
Truppenteile ab, entweder zur Bewachung gewisser Plätze 
oder zur Gefangennahme von Räubern oder zur Deckung 
von Proviantzügen. 
Die Häupter der Derschtvörung und die Hauptanstifter 
des tückischen Anschlags und der Empörung waren u. a. 
Armin und S e g i m e r. Beide waren fortwährend um 
Darus und aßen auch oft mit an seiner Tafel. So war denn 
dieser gutes Mutes und argwöhnte nichts Böses. Anstatt 
denen, die die Gefahr ahnten und zur Dorsicht rieten, zu 
glauben, machte er ihnen unbegründete Besorgnis zum 
Dorwurf und zieh sie der Derleumdung. 
Da empörten sich zunächst einige weitab wohnende 
Dolksstämme, so wie es verabredet worden war. wenn 
nämlich Darus gegen sie zog, hofften die Germanen, ihm 
leichter beikommen zu können, da er annehmen mußte, er 
marschiere in Freundesland. Empörten sich aber alle plötz¬ 
lich und zu gleicher Zeit, so mußte er auf der Hut sein. So geschah 
es denn auch. Die germanischen Fürsten ließen ihn voraus¬ 
ziehen und gaben ihm eine Strecke das Geleit, blieben dann 
aber zurück unter dem Dorwand, sie wollten Hilfstruppen 
zusammenziehen und ihm schleunigst zur Unterstützung nach¬ 
kommen. Darauf zogen sie ihre irgendwo bereitgehaltenen 
Streitkräfte an sich, machten die in ihren Gauen stehenden 
Römerscharen, die sie sich erst von Darus erbeten hatten, 
nieder und fielen dann über ihn selbst her, als er sich bereits 
inmitten unwegsamer Waldungen befand. So entpuppten 
sich die angeblichen Untertanen plötzlich als Feinde und 
setzten den Römern furchtbar zu. 
20. Das Gebirge war reich an Schluchten und der 
Boden uneben; die Bäume standen dicht und übermäßig 
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