Land auf, als ob sie sich all seinen Befehlen fügen wollten,
und lockten ihn weit ab vom Rhein ins Land der Cherusker
und an die Weser. Indem sie auch hier in allem Frieden
und aller Freundschaft mit ihm lebten, brachten sie ihn
zu dem Glauben, er brauche gar nicht die Hilfe der Waffen
zu ihrer Unterwerfung.
19. So kam es, daß Darus seine Truppen im Sommer¬
lager nicht beisammenhielt, was er in Feindesland eigentlich
hätte tun müssen. Er überliefe vielmehr einzelne Abteilungen
Leuten, die ihn darum angingen; ebenso kommandierte er
Truppenteile ab, entweder zur Bewachung gewisser Plätze
oder zur Gefangennahme von Räubern oder zur Deckung
von Proviantzügen.
Die Häupter der Derschtvörung und die Hauptanstifter
des tückischen Anschlags und der Empörung waren u. a.
Armin und S e g i m e r. Beide waren fortwährend um
Darus und aßen auch oft mit an seiner Tafel. So war denn
dieser gutes Mutes und argwöhnte nichts Böses. Anstatt
denen, die die Gefahr ahnten und zur Dorsicht rieten, zu
glauben, machte er ihnen unbegründete Besorgnis zum
Dorwurf und zieh sie der Derleumdung.
Da empörten sich zunächst einige weitab wohnende
Dolksstämme, so wie es verabredet worden war. wenn
nämlich Darus gegen sie zog, hofften die Germanen, ihm
leichter beikommen zu können, da er annehmen mußte, er
marschiere in Freundesland. Empörten sich aber alle plötz¬
lich und zu gleicher Zeit, so mußte er auf der Hut sein. So geschah
es denn auch. Die germanischen Fürsten ließen ihn voraus¬
ziehen und gaben ihm eine Strecke das Geleit, blieben dann
aber zurück unter dem Dorwand, sie wollten Hilfstruppen
zusammenziehen und ihm schleunigst zur Unterstützung nach¬
kommen. Darauf zogen sie ihre irgendwo bereitgehaltenen
Streitkräfte an sich, machten die in ihren Gauen stehenden
Römerscharen, die sie sich erst von Darus erbeten hatten,
nieder und fielen dann über ihn selbst her, als er sich bereits
inmitten unwegsamer Waldungen befand. So entpuppten
sich die angeblichen Untertanen plötzlich als Feinde und
setzten den Römern furchtbar zu.
20. Das Gebirge war reich an Schluchten und der
Boden uneben; die Bäume standen dicht und übermäßig
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