Länder- und Völkerkunde. 
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der Bilder zum Teil hinter den Gegenden des Banat1) zurückbleibt. Wer 
möchte sich z. B. nicht schon in Freude gehoben fühlen bei der Be¬ 
trachtung einer Bodenform, wie Passau sie hat, wo durch die Annähe¬ 
rung seiner drei tief in die Granit- und Gneismassen eingegrabenen 
Flußtäler gewissermaßen eine ganze Rosette von verschiedenartig ge¬ 
stalteten Halbinseln entsteht, die mit ihren Spitzen gerade in die Mitte 
des Kessels hineinlaufen? Wie schön ist es, wenn weiter abwärts bei 
der Stadt Aschach die ganze Granitmasse, zwischen deren wild um - 
schäumten Felsen und Schreckensteinen wir zuvor eine lange Strecke 
des Stroms einherfahren, auf einmal wie weggeblasen erscheint! Die 
Ufergegend öffnet sich wie ein weit und bequem ausgeschnittenes Natur¬ 
fenster um uns ein ebenes oder doch nur von niedrigen Hügeln gefurchtes, 
mit Ackerfluren und Dörfern geschmücktes Land zu zeigen; und in seinem 
Hintergründe erscheinen plötzlich und unerwartet die ehrwürdigen 
Häupter der Norischen Alpen, allen voran der bekannte äußerste Wacht¬ 
posten der langen Kalkalpenkette, die Riesenpyramide des hoch und stolz 
aufgebauten Traunsteins, in seiner Nähe viele andere ähnliche Riesen¬ 
brüder, ihn überragend mit bläulichen und weißen Spitzen! Wie herr¬ 
lich, wenn wir mit dem Boote eine Meile vor der Hauptstadt Oberöster¬ 
reichs durch den engen, freundlichen Spalt hindurchschlüpfen; vor Augen 
liegt dort im Westen das so reizend gelegene Ottensheim, wo die Sage 
den Kaiser Otto IV. geboren sein läßt, ihm gegenüber das ebenso lieb¬ 
lich hingestreckte Kloster Wilhering mit seinem Dörflein, darüber die 
Burgruine der alten Grafen von Kirnberg, der ältesten deutschen Be¬ 
herrscher dieser Gegend, dann die heiteren Uferdörfer und die belebten 
Landstraßen, die von beiden Seiten des Flusses in den Paß einlenken 
und längs des Saumes der Wälder und Gewässer sich fortwinden; ferner 
die kleinen Acker- und Gartenoasen, die aus dem dunkleren Waldesgrün 
freundlich hervorlächeln; endlich gerade da, wo man es am wenigsten 
erwartet, wo der Fluß in der Gebirgsspalte immer enger eingezwängt 
wird und wo er in jedem nächsten Augenblicke von vorspringenden 
Felsen gesperrt zu sein scheint, gerade an dieser Stelle die nahende 
Öffnung des Tores aus dem schmalen Laub- und Felsenwege in den 
Kessel von Linz! Das ist ein überaus anziehend gestalteter, mit reichem 
Schmucke der Natur und mit dichtem und fröhlichem Menschenleben 
gefüllter, weiter und bequemer Tal- und Flußkessel, dessen Reize von 
den bisher von Regensburg aus genossenen wiederum ganz abweichen 
und gewissermaßen die Bedeutsamkeit der Gegend verklären. 
Linz selbst ist für militärische und Handelszwecke günstig gelegen, 
an der Pforte jenes Flußengpasses und an einer geeigneten Uberfahrts- 
) Banat ist der süd-östliche Teil von Ungarn.