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ich einst von meiner Armuth auch bekomme: ein Todtenkleid 
und ein Leintuch, und von all' deinen schönen Blumen vielleicht 
einen Rosmarin auf die kalte Brust." Mit diesen Gedanken 
begleitete er die Leiche, als wenn er dazu gehörte, bis an das 
Grab, sah den vermeinten Herrn Kannitverstan hinabsinken in 
seine Ruhestätte, und ward von der holländischen Leichenpredigt, 
von der er kein Wort verstand, mehr gerührt, als von man¬ 
cher deutschen, auf die er nicht Acht gab. Endlich ging er leich¬ 
ten Herzens mit den andern wieder fort, verzehrte in einer 
Herberge, wo man deutsch verstand, mit gutem Appetit ein 
Stück Limburger Käse, und wenn es ihm später einmal schwer 
fallen wollte, daß so viele Leute in der Welt reich seien und 
er so arm, so dachte er nur an den Herrn Kannitverstan in 
Amsterdam, an sein großes Haus, sein reiches Schiff und an 
sein enges Grab. 
119. Himmelwärts. 
Stell' himmelwärts, stell' himmelwärts. 
Wie eine Sonnenuhr, dein Herz! 
Denn wo das Herz nach Gott gestellt. 
Da geht es mit dem Schlag', da hält 
Es jede Prob' in dieser Zeit, 
Und hält sie in der Ewigkeit. 
Es geht nicht vor, es geht nicht nach. 
Es schlägt nicht stark, es schlägt nicht schwach. 
Es bleibt sich gleich, geht wohlgemuth 
Bis zu dem letzten Ständlein gut. 
Und steht's dann still in seinem Lauf, 
Zieht's unser lieber Herrgott auf! 
12V. Hilarius. 
In die Hütte des heiligen Wüstenbewohners Hilarius dran¬ 
gen Räuber ein. Sie gaben sich anfänglich nicht zu erkennen, 
aber ihre Mienen verkündigten ihre Absicht und ihre Waffen 
ihr Gewerbe. Mit Adlerblicken spähten sie umher, aber da war 
keine Beute, auch die geringste nicht, zu entdecken. Nun 
trieb sie ihr Geist an, den Einsiedler, dem sie nichts nehmen 
konnten, mindestens zu schrecken, und ihr Spiel mit ihm zu 
treiben.