I. Abschnitt. 
Was Altertum. 
A. Die orientalischen Völker. 
§• 1. Die Inder. 
, IUber ober Hinbu gehören zu bem Stamme ber 
Slner, welche in Iran wohnten unb ein Zweig ber großen 
inbo-germamschen BMkersamilie ftnb. Die ^jnber eroberten bie 
fruchtbaren Tieflänber bes Indus unb Ganges unb brangten bie 
dunkelfarbige Urbevölkerung auf bas Hochlanb von Dekan zurück 
Sie hatten eine strenge Kasteneinteilung in Brahmanen 
(Priester), Kschainja (Krieger), Waisja (Ackerbauer unb Gewerbe- 
tretknbe) unb Subra (Dienende), währenb bie als unrein ver¬ 
achteten Part ah außerhalb aller Kasten stauben. Der Brahma¬ 
nismus ist bie älteste Religion ber Jnber. Sie bachten sich 
Brahma m bretfacher Person: als schaffenbe (Brahma), erhaltenbe 
(Wischnu) unb zerstörenbe (Siwa) Naturkraft. — In Gegensatz 
hierzu stellte sich ber später auftretenbe Bubbhismus, ber alle 
Kastenetnteilung verwarf unb bie Gleichheit aller Menschen vor 
Gott lehrte. Er verbreitete sich über Hinterinbien, China, bie 
Mongolei unb -Libet, wo noch jetzt ber Daläi-Lama in Lhassa 
als ^ncamatton bes Bubbha verehrt wirb. — Die heilige Sprache 
ber Jnber war bas Sanskrit, in welchem ihre heiligen Bücher 
bte Weba s, sowie bie epischen Gebichte Mahabharata unb 
Jramapana geschrieben stnb. Turmähnliche Pagoden, sowie bie 
großartigen Tempelbauten zu Elephante, Salsette unb Ellora 
ltnb Zeugen für ben staunenswerten Kunstfleiß ber Jnber. 
§. 2. Die Naöylonier und Assyrer. 
Nimrod, Königs ber semitischen Babylonier, als bereu 
Jpaupstamm bie Shalbaer genannt werben, soll über 2000 safere 
m lU?TVerrechnung bie Riesenstabt Babylon zu beiben 
Ufern des Euphrat angelegt haben. 
Bald fiel bas Reich ben ebenfalls semitischen Assyrern zur 
Beute, welche unter bem sagenhaften Ninus am Tigris, bei bem 
heutigen Mosul, bte Stabt Ninive gegrünbet hatten. Diese 
verehrten ben Bel als Gott bes Himmels unb bie Baby- 
©to|n, Hilfsbuch f. b. Geschichtsunterricht. J