121
Dritter Theil, 2te Abth.: Die historische Zeit.
Urne bei. Wahrend dessen geschahen Libationen, wobei der Verstorbene
mit lauter Stimme gerufen wurde; zum Beschluß hielt man ein feier¬
liches Leichenmal. Begräbnißplatz war der Kerameikos. Auch von den
im Kriege Gefallenen wurden nach Verbrennung der Körper die Kno¬
chen und die Asche nach Athen gebracht und hier im Kerameikos bei¬
gesetzt und zwar geordnet nach den Phylen. Für ein schweres Unglück
galt es, nicht in der heimatlichen Erde begraben zu werden, für ein
noch schwereres, wenn der Leichnam überhaupt nicht unter die Erde
kam. — Ein allgemeines Todtenfest feierte der Staat im Monat An-
thesterion (Februar und März).