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Antiquitäten der Römer.
Straßen in der Stadt (vici, d. h. Reihen von Gebäuden,
nur einige hießen via6): am berühmtesten die via subura in der
Regio Coelimontana, feie via sacra am Palatinus (in zwei Armen),
die via lata (s. Regio VII).
Brücken: Acht Brücken führten bei Rom über den Tiber:
1) Pons subliciuSj Pfahlbrücke (a sublicibus), zuerst von Holz
— angelegt durch Ancus Marcius, dann von Stein — als solche (nach
dem Erbauer) pons aemilius, nördlich am Aventinus, nach dem
Ianiculum führend. 2) Rons palatinus s. senatorius, die
erste steinerne Brücke, feit 515 u. c., dem Palatinus gegenüber. 3)
Rons fabricius und 4) Pons cestius führte nach der Tiber¬
insel. 5) Rons ^aniculensis s. janicularis. 6) Rons va-
ticanus s. triumphalis. 7) Pons aelius, vom Kaiser Ha¬
drian erbauet. 8) Pons milvius (mulvius), 2 Millien nördlich von
der Stadt.
Landstraßen, viae: Die von den Römern angelegten Land¬
straßen gehören zu den großartigsten ihrer Bauunternehmungen; man
nahm dazu entweder, und zwar anfänglich durchweg, harte Steine
(theils Kieselsteine, silices., theils Quadersteine, saxum quadratum),
oder groben Kies (glarea). Den Namen erhielten die viae ent¬
weder von ihren Erbauern oder von den Städten, wohin sie führten;
viae privatae oder publicae hießen sie, je nachdem sie aufGrund
und Boden von Privatleuten oder des Staates angelegt waren. Wichtig
waren besonders die Via au relia längs der Küste von Etrurien nach
Pisa hin, Via fiaminia durch Etrurien nach Ariminum, Via va-
leria in das Land der Marsen und Sabiner, Via latina, südöstlich
von der vorigen, Via appia, die berühmteste von allen (regina via-
rum), aus Quadersteinen, angelegt durch den Eensor Appius Clau¬
dius im I. 441 u. c., von der porta capena ausgehend, durch einen
Theil der pomptinischen Sümpfe, anfänglich nur bis Capua, später bis
Brundisium (zum Theil noch erhalten).
Oeffentliche Plätze:
1) Fora, von Gebäuden umschlossene Plätze in.der Stadt, theils
bestimmt a) zu öffentlichen Verhandlungen, theils b") zum Kauf und
Verkauf von Maaren. Unter denen, welche die erstere Bestimmung
hatten, war bei weitem am berühmtesten das Forum roman um
(vêtus, magnum) zwischen dem Palatinus und Capitolinus, läng¬
lich rund (in der Länge von O. nach W.), schon durch Romulus ange¬
legt, durch Tarquinius Priscus mit Säulengängen und Tabernen um¬
geben, seit derselben Zeit auch mit Privatgebäuden, an deren Stelle
später zum Theil öffentliche kamen. — Auf dem Forum befanden sich:
a) Eine Bildsäule des Marsyas, als Sinnbild der Freiheit.
b) Die Roftra, eine für die Redner im Comitium eingerichtete
Erhöhung (suggestus), geschmückt durch einen Theil der den Antia-
ten abgenommenen Schiffsschnäbel (rostra). Liv. VIII, 14.— Cäsar
richtete neue Rostra ein (rosira julia), wahrscheinlich vor dem von ihm
am Forum erbaueten Tempel.
c) Das comitium, für die Volksversammlungen bestimmt, im
Allgemeinen mit zum Forum gehörig, zuweilen aber auch als beson¬
derer Platz dem übrigen Theile desselben entgegengesetzt, seit dem An¬No full text available for this image
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