Deutschland und Italien unter den Hohenstaufen. 285
lässt. Zersplitterung des alten Herzogthums Sachsen. Westfalen
kommt zum Erzbisthum Cöln. Lübeck, Hamburg, Bremen werden
freie Reichsstädte. Die Erzbisthümer: Magdeburg und Bremen,
die Bisthümer Halberstadt, Hildesheim, Lübeck und andere, die
Grafen von Holstein und Oldenburg u. a. werden reichsunmittelbar.
Das östliche Sachsen und die Herzogswürde werden an Bernhard
von Ascanien, Sohn Albrechts des Bären gegeben. — Baiern erhält
Otto von Wittelsbach. — Heinrich der Löwe begiebt sich nach
England zu seinem Schwiegervater Heinrich II.
Glänzendes Reichsfest in Mainz (1184).
Sechster (friedlicher) Zug nach Italien (1184—1186). Vermählung
des schon längst zum deutschen König gewählten Sohnes Friedrichs,
Heinrich mit Constanze, Tochter Rogers II., Tante und Erbin
Wilhelms II., des letzten normannischen Königs von Neapel und
Sicilien (1186).
Friedrichs Kreuzzug und Tod (1190) siehe Seite 228. Sein Sohn
1190—1197. Heinrich VI.
empfängt (1191) die Kaiserkrone in Rom, nachdem er
den Römern das seinem Vater treue Tusculum preisgegeben (an der
Stelle der zerstörten Stadt entsteht Frascati). In Deutschland Krieg
gegen den aus England zurückgekehrten Heinrich den Löwen. Ver¬
gleich, erleichtert durch die Freigebung von dessen Schwager Richard
Löwenherz (s. Seite 228) und eine Heirath zwischen Heinrichs des
Löwen Sohn und der Nichte des Kaisers, Agnes, Tochter des Pfalz-
grafen bei Rhein, Konrad.
Kaiser Heinrich muss in Italien mit Tankred und dessen Sohn
Wilhelm um die Erbschaft seiner Gemahlin Constanze kämpfen.
Heinrich, der dem Papst die Mathildische Erbschaft (Tuscien) vor¬
enthält, wird in den Bann gethan. Der Plan Heinrichs, Deutschland
zum Erbreich zu machen, scheitert an dem Widerstande der Fürsten.
1198—1208. Philipp von Schwaben (Sohn Friedrich Bar-
barossa’s).
1198—1212. Otto IV. von Braunschweig (Sohn Heinrichs
des Löwen).
Thronkrieg zwischen Hohenstaufen und Welfen. Otto IV. von Papst