KreuHzüge.
Zweiter Zeitraum.
Von dem -Anfange der Krcuhzuge bis zur Ent-
deckung von Anierika 1096—1492.
Vierter Abschnitt.
Geschichte der Kreutzzüge selbst, ihrer Ursachen und
wichtigsten Folgen im Allgemeinen, 1096— 1291.
65. Schon seit dem vierten Jahrhundert, be-
sonders aber seit Karls d. Gr. Zeit, waren die Wall-
fahrten nach dM gelobten Lande gewöhnlich gewor-
den. So lange die Araber diese Gegenden inne hatten,
wurden die Pilger selten gehindert, zu Jerusalem ihre
Andacht zu verrichten. Als aber die Türken vom
Stamme Seldschnck Syrien den Fatimiden von Kahira
entrissen 1086, wurden die Pilgrimme sehr gedrückt,
und erfüllten Europa mit Klagen über die ausgestan-
denen Qualen. Die abendländische Christenheit fand
jetzt unerträglich, daß da Ungläubige herrschten, wo
einst Christus gelebt, gelehrt und gelitten hätte, und
wo er einst, (vielleicht bald) sein tausendjähriges Reich
gründen würde. Schon Gregor VII. entwarf den
Plan zu einem KreutzZuge, aber ihn hielten dringen-'
dere Geschäfte von der Ausführung ab. Doch konnte
eine Idee, die so ganz dem Geist des Zeitalters ange-
messen war, nicht unausgeführt bleiben. Peter der
Einsiedler, aus Amiens, der selbst eine Wallfahrt
„ach Jerusalem gemacht hatte, war der Mann, der
die Menge zu rühren verstand. P. Urbanus II. un-?
terstützte seine frommen Bemühungen ioy5 auf der
Synode