Full text: Mittlere und neue Geschichte (Theil 2)

Kreutzzüge. 
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abendländischen Brüder. Antiochia und Edessa wur¬ 
den zwar von den Kreutzheeren überwältigt, und crbiel- 
ten abendländische Fürsten. Aber schon jetzt hatten 
sich so viele einzelne Haufen von der Masse getrennt, 
um nach Hause, oder für sich auf Abenteuer auszuge- 
heu, so viele waren umgekommen, daß ohne die Ver- 
siarkung von 120 Schissen, die Pisa sandte, der el- 
gentliche Zweck, die Eroberung von Jerusalem, nicht 
erreicht worden seyn mochte. 
Zwei andere große Heere, deren Ziel die (Eroberung 
von Bagdad war, zogen itot abgesondert dem er¬ 
sten Kreutzbeere nach. Erstes Heer, aus Lombarden 
und Franzosen bestehend (Anselm Erzb. von 
Mailand, Albert und Wido von Blandraz, 
Stephan von Blois). Zug durch Deutschland 
und Ungern. In Asien tritt Raymund von Ton- 
louse an die Spitze. Vordringen über Nikomedien 
und Aucyra, aber ganzlicher Untergang von mehr 
als 25oooo Männern, Frauen und Jungfrauen 
auf dem weitern Zuge Aug. iiot. Zweites Heer 
(H. Wilhelm von Aquitanien, Hugo von 
Vermandois, Welf IV. von Baiern) zieht durch 
dieselben Länder und erleidet dasselbe Schicksal. 
Welf entkommt nach Antiochien. 
66. Nachdem Jerusalem, seit 1096 wieder im 
Besitz der ägyptischen Sultane, im Sturm erstiegen 
i5. Jul. 1099, und von Leichen gereiniget war, wähl- 
ten dir Heere den Herzog Gottfried von Bouillon zum 
Könige von Jerusalem. Der bescheidene und fromme 
Held verbat den Titel, übernahm aber die Mühe, und 
gab dem neuen Reich eine Verfassung. Anders dachte 
sein Bruder Balduin, der nach Gottfrieds frühem 
Tode (f1100) sein Nachfolger wurde. --Aber unter 
beiden behaupteten die Abendländer ihre Herrschaft von 
Arme-
	        
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