Vorrede
nige Dienste leisten. Indem ich dieses würkljch
thak, fand ich bald, daß es — wenigstens nach
meiner Einsicht — Nicht sowohl hie und da berich¬
tigt, als vielmehr ganz umgeschmolzen werden
müsse. Man erwarte hier nicht, was mir sehr
leicht fallen könstte: einen umständlichen Tadel der
Methode des Buchs, und vieler einzeler Stellen
desselben. Der rechtschaffene Mann hat seine
Entschuldigungen für sich: wir sind seit seiner Zeit
im Würstchen Geschmack weiter gekommen; war¬
um sollten wir uns auf den Trümmern derWerke
eines Hübner und seiner Nachahmer selbstgefäl¬
lig erheben? Im neunzehnten oder zwanzigsten
Jahrhunderte, wenn die Geschichtskunde etwan
manche von den wichtigen Ergänzungen erhalten
hat, de en sie noch bedarf, möchten wohl unsere
Nachkommen uns mitleidig betrachten, daß wir
ss wenig in der Geschichte gewußt haben; wir,
die wir so viel von derselben zu wissen glauben.
Genug, mein Aufsatz wurde verfertigt, und ein
auswärtiger Gelehrter übernahm die Besorgung
der neuen Ausgabe. Aber auch diesen hinderten
seine Geschäfte, mit derselben gegen die sich nä¬
hernde Zeit des Drucks fertig zu werden. Sie
kam also im Herbste des vorigen Jahres abermals
an mich: ich konnte es meinem Freunde nicht län¬
ger abfchlagen. selbst an eine gänzliche Umarbei¬
tung des Buchs zu denken. Bis gegen Ostern die¬
ses Jahres habe ich bloß den Entwurf dazu ma¬
chen können; seitdem ist derselbe, fast zugleich mit
dem angefangenen Abdrucke, so weit ausgeführet
worden, als es mir meine Kräfte, mehrere Be¬
schäftigungen und Unruhen vergönnt haben.
Nichts