Object: Die außereuropäischen Erdteile, Die deutschen Kolonien (H. 3 = Lehrstoff der Untertertia)

E. Jnnerasien. 55 
gletscherung und die Verschiedenheit der n. und der s. Randlandschaften ist er den 
Alpen ähnlich, verschieden von ihnen dadurch, daß er für die Ströme uicht Wasser- 
scheide ist, sondern von diesen nach S. durchbrochen wird, ferner durch die Armut 
au Seen. 
Der Himalaja ist das höchste Gebirge der Erde. Er trägt an seiner 
Südseite gewaltige Gletscher und den höchsten Berggipfel, den eisumpan- 
zerten Monnt Everest [mannt ewereßt^, 8800 m (s. Bild 30). 
Seine Pässe liegen weit höher als die der Alpen. 
Im W. zieht ihm parallel die riesige Mauer des Kettengebirges Kara- 
forum1, das den zweithöchsten Berg der Erde aufweist, den Godwin Austen 
[godw:n ast'it] (8600 m). Der Karakorüm tritt im W. nahe zusammen mit 
dem Hinduküsch und dem Pamirs einem burgartig emporgehobenen, 
seenreichen und von breiten Mulden durchzogenen Hochland (5000 m). Auch 
der Tienschans dessen Ketten fächerartig nach NW. sich öffnen, nähert 
sich ihm im W. 
Auch im O. ist Zentralasien abgeschlossen: 1. durch die meridional 
streicheudeu Ketten des ö. Tibet, die sich nach Hinterindien fortsetzen, 
2. durch Raudgebirge, von denen das Chiugan [schingän^-Gebirge das 
längste ist. 
Nur im N. hat die Umwallnng Lücken in der nö. Mongolei 
und im NW. in der breiten Mulde der Dsüngarei, einer Wüste mit 
Salzseen, Grassteppen und Oasen. 
Die Dsüngarei ist im O. etwa 1090 m hoch, an dem Völkerausbruchstor am 
Irtisch dagegen nur noch 400 in. Sie ist eine Grabensenke, die von den Steil- 
abfallen des Tienschan und des goldreichen Altai flankiert wird. 
Am Baikälsee schließen die Südsibirischen Gebirge den Wall. 
Die Gebirge haben sämtlich einen mit Vegetation bedeckten Fußgürtel und am 
Außenrande dichten Wald, darüber spannt sich ein breiter Schuttgürtel, und über 
diesem folgt eine den Fels vor Verwitterung schützende Firnregion. 
II. Der innere Teil Zentralasiens wird durch den in der Mitte § 107. 
aus vielen Parallelketten bestehenden Knenlnn, das längste der asiatischen 
Gebirge, das „Rückgrat des Erdteils", in zwei Teile geschieden. Der 
n., das Hanhai^, ist der größere. Es nimmt von SW. (1500 m) 
nach NO. (900 m) an Höhe ab, ist vorwiegend eine Sandwüste mit Steppen 
und Oasen, im O. dagegen meist Kieswüste. Der abflußlose w. Teil 
heißt das Tarimbeckeu oder Osttnrkestän, der ö. Teil Göbi^, Schämt 
oder die Mongolei. 
Den s. Teil bildet Tibet, ein gefaltetes Gebirgsland (4500 m) mit hohen 
und parallelen Gebirgsketten, die meist von WNW. nach OSO. streichen. 
Der w. Teil ist abflußlos, der fö. ist das Quellgebiet der großen Ströme 
Südostasiens. Nur in geschützten Tälern gibt es Ackerbau und Wiesenflächen, sonst 
ist Tibet eine Hochsteppe oder Felswüste. 
* D. i. Schwarzes Gebirge. 
2 D. i. türkisch — windige hohe Wüste. — 3 ®. i. Himmelsgebirge. 
4 D. i. das trockene Meer. 
5 D. i. Wüste. — 6 ®. i. Sandmeer.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.