Tiryns — Titanen.
1173
und lernend Theil nahm (pugnare in proelio
discere). Tue. dial. 3 t. fötcero (Lael. 1.) lernte
bei dem Angur Q. Mncins Scävolci und nad)
dessen Tode bei dem Pontifex Seävolct (ut a senis
latere numquam discederem. Multa ab co pru-
denter disputata — memoriae mandabam, fieri-
que studebam eins prudentia doctior) und War
wieder Lehrer des Eälius (Cie. Cael. 4. Quint.
12, 11, 6.). Das tirocinium fing früher mit dem
Beginn des 17. (Uv. 22, 57.), später des 16. Le¬
bensjahres an (Suet. (Jet. 8.), doch unter vorlie¬
genden Verhältnissen mit Verschiebung des Ter¬
mins nach später (Suet. Cal 10.) oder nach früher
(Tue. ann. 12, 41. Suet. Claud. 43.). Ueber
die äußern Feierlichkeiten solcher staatlichen Mün¬
digkeitserklärung s. das Nähere Erziehung, 17.
Tiryns, Tigvvg, uralte Stadt in Argolis, süd¬
östlich unweit Argos, der Sitz des Proitos und
Perseus, ausgezeichnet dnrd) ihre aus gewaltigen
Blöcken erbauten Mauern (Kv-tliönsicc ovqüvicc
tflxt], Kur. El. 1167.), daher bei Homer (II. 2,559.)
Tfixiosaoci. Zur Schlacht von Plataiai stellten
die Tirynthier mit den Mykenaiern 400 Hopliten.
Hdt. 9, 28. Als aber bald daranf aus Argos ver¬
triebene Sklaven sich der Stadt bemächtigt hatten,
besiegten die Argeier diese und zerstörten die Stadt,
deren Bewohner theils nach Argos, theils »ad)
Epidanros gingen. Hdt. 6, 83. Noch jetzt finden
sich bedeutende Reste der Mauern und im südöstl.
Theile derselben 2 lange, bedeckte Gänge. — Die
Bnrg lag seitdem wüst; aber am Fuße derselben
entstand eine neue gleichnamige Stadt, die in der
Zeit nach dem peloponnesischen Kriege blühte, zu
Pansanias' Zeit jedoch wieder verschwunden war.
Paus. 8, 33.
Tisaion, to Ticuiov oqo$, hoch iu das Meer
auslaufeudes Vorgebirge Thessaliens in der Land¬
schaft Magnesia, mit einem Artemistempel; j. C.
Trikeri. Pol. 10, 42. Liv. 28, 5.
Tisamenos, Tioccfjisvög, l) Sohn des Orestes
und der Hermione, Vater des Kometes, König
der Achaier zur Zeit des Einfalls der Herakleiden
in den Peloponnes, gegen die er fiel. Seine
Gebeine wurden in Folge eines Orakels von He-
like nach Sparta gebracht. — 2) Sohn des Ther-
sandros und der Demonassa, Vater des Autesion,
König von Theben. — 3) ein Athener, beantragte
403 die Prüfung aller bestehenden Gesetze, von
denen fid) manche nicht mit der Amnestie ver¬
einigen ließen, durch einen aus dem Senat und
den Nomotheten gebildeten Ausschuß und die Auf¬
zeichnung der geprüften sowie Aufbewahrung in
der königliche» Stoa. Andoc. myst. 82 ff.
Tisias, Tioiag, 1) f. Stesichoros. — 2)
ans ©ieilien, einer der ältesten Lehrer der Rhe¬
torik und Verfasser eines Lehrbuchs darüber, lebte
int 5. Jahrh. v. C. in Syrakus, Thurioi und
Athen. Lyfias, Gorgias und Jfokrates sollen feine
Schüler gewesen seilt.
Tisiemis Gallus, diente unter L. Antonius
in Perufici als Legat, später unter Pompejns dem
Jüngern, 36 v. C., und unterwarf fid) nach dessen
Besiegung bei Naulochos dem Octavianns. Bio
Cass. 48, 13. 49, 10.
Tisikrätes, TiaLKQcitr^, aus Sikyon, Erz¬
gießer und Schüler des Lysippos. PI in. 34, 8, 19.
Tisipliöne s. Erinyes.
Tissa, Tiaaa, Stadt im Innern des nördlichen
Siciliens, wahrsd)einlid) nördlich vom Aetna bei
dem j. Randazzo. Cic. Verr. 3, 28.
Tissaphernes, TiaaacpsQvrjg, ein Perser, wurde
zwischen 423 und 413 v. C. gegen den abgefalle¬
nen Satrapen in Sardes, Piffnthnes, gesandt und
erhielt darauf dessen Satrapie. Seit 413 ließ er
sich in Verhandlungen mit den Spartanern ein,
um für die ihnen gewährte Unterstützung alles
Land wieder zu bekommen, das früher dem Kö¬
nige gehört hatte. Time. 8, 5. 18 37. 58. Es
wurde mit denselben ein Bündnis; geschlossen, dod)
ohne daß eilte offene und entschiedene Unterstützung
davon die Folge war; um 411 wurden sogar
durch Alkibiades Verhandlungen mit Athen an¬
gefangen, die indeß ohne Erfolg blieben. Plut.
Äle. 24. Als Khros zum Oberfeldherrn in Klein¬
asien ernannt war, trat er mehr zurück, begleitete
ihn ans feiner Reife nach Susa (Xen. Anal). 1,
l, 3.) wurde ihm bald verfeindet und verklagte
unaufhörlich den Kyros am persischen Hofe, ohne
den schlaffen Artaxerxes aufrütteln zu können.
Xen. Anab. 1, 2. Hell. 3, 1, 3. Im Kriege
war er einer ber 4 königlichen Feldherren, lockte
nach der Schlacht bei Knnaxa die griechischen
Führer auf hinterlistige Weise zu einer Unter¬
redung und ließ sie ermorden. Xen. Anab. 2, 5.
Er kehrte dann zurück als Satrap über ein ver¬
größertes Gebiet; als er aber auch die ionischen
Städte unterwerfen wollte, wandten sich diese an
Sparta, welches den Thibron und Derkyllidas
nach Asien schickte. Er führte den Krieg mehr
durch listige Unterhandlungen unb Separatver¬
träge als mit den Waffen. Als ihn aber Agesilaos
aut Paktolos in Lydien besiegt hatte (395), wurde
er, bett Pharnabazos schon längst bes Verraths
beschnlbigte, abgesetzt; sein Nachfolger Tithranstes
ließ ihn durch den Ariaios gefangen nehmen und
hinrichten. Xen. Hell. 3, 1, 3 ff. Diod. Sic. 14,
23. 26 f. Plut. Ages. 19 f. Art. 23.
Titan s. Helios.
Titanen, Ttmvfs, die Söhne und Töchter des
Uranos und der Gaia: Okeanos, Koios (von
Phoibe Vater der Leto und Asteria, Hesiod. tlieog.
404 ff.), Krios (von Eurybia Vater des Astraios,
Pallas und Perses, das. 375.), Hyperion (von
Theia Vater des Helios, der Selene und Eos,
das. 371 ff.), Japetos (Vater des Prometheus,
Epimetheus, Atlas, Menoilios, das. 507 ff.), Kro¬
nos, Theia, Rheict, Themis, Muemofyne,
Phoibe, Tethys. Hesiod. tlieog. 133 ff. Auch
die Nachkommen derselben, wie die oben genamt-