Gesch. d. christl. Relig. i Abschn. s
ten fast achrzehnhundert Jahren, oder feit dem
Ursprünge des Lhristenthums, zugetragen ha¬
ben, und von welchen wir noch so vieles sehen,
erfahren und genießen, pflegt man den Umfang
dieser Zeiten die neuere Weltgeschichte zu nennen.
II. Auch ihr, meine Lieben, seyd mit so vie- Warum die
len tausend Menschendes Glücks gewürdigt wor.
den, daß ihr die christliche Religion kennen und Geschichte
ausüben gelernt habt. Wenn sie bey euch nicht
blos im Gedächtnisse und im Munde ihren Sitzwird,
hat; sondern wenn ihr derselben auch Besserung,
Tugend und Glückseligkeit zu danken habt: so
werdet ihr wohl begierig seyn zu wissen, wenn
und wie diese Religion enrsprungen sey, und
was für Schicksale sie unter den Menschen ge¬
habt habe. Dieses Verlangen soll eben hier be¬
friedigt werden. Denn weil die neuere Welt,
geschichte gerade mit dem Ursprünge des Chri-
stenrhums ihren Anfang nimmt, und die Wir¬
kungen dieser Religion sich nicht nur sogleich in
dem Zustande der Menschen zeigten, sondern auch
seitdem zu allen Zeiten immer häufiger und
nachdrücklicher wurden: so ist es schlechterdings
nothwendig, daß ihre Geschichte die erste Stel¬
le in der neuern Weltgeschichte erhalte. Um
sie aber besser zu verstehen, müßt ihr wissen, was
für andere Religionen damals vorhanden ge¬
wesen sind, als die christliche den Menschen an-
geboten wurde.
UI. Die Israeliten oder Hebräer, die wir ^
von einetn ihrer Stamme gemeiniglich die JudenResigionznr
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