Gesch. der Deutschen. I Zeitraum. 93
die britannischen und gallischen Küsten aus. Auch^. vor T.
die Thüringer oder Theruinger, wie man sie zu->A ^ ^
erst nannte, wurden bereits vor dem Jahr 300©. 400.
im jetzigen Franken und Bayern bekannt. Aber^"""itek.
keins unter allen deutschen Völkern wurde nun«
mehr zwischen den Jahren 220 und 300 berühm¬
ter, und den Römern furchtbarer, als sie Go. Gothen,
rhen. Aus dem heutigen Preußen waren sie ge.
gen Dacien (das heißt, gegen das jetzige Sieben-
bürgen und die angrenzenden Lander,) gezogen,
streiften nicht allein darinne herum, und plünder¬
ten es aus; sondern drangen auch in diesen Ge¬
genden über die Donau tief in das römische Ge-
biet, erschlugen einen Kaiser, Decius, mit einem
Thell feines Kriegsheeres, segelten durch das
schwarze Meer in das römische Asien, wo sie die
schönsten Lander und Städte verwüsteten; und
eben so verfuhren sie mit Griechenland und an¬
dern Landern, bis an das adriatische Meer hin,
ja selbst bis nach Italien hinein. Kaum wurden sie
endlich einige Zeit vor dem Jahr 300 von tapfern
Kaisern aus ihrem Reiche zurückgefchlagen. Mit
den Gothen waren die Vandalen, eine mit ihnen
verwandte Nation, gleichfalls von der Ostsee her¬
gekommen, und in diesen Zügen vereinigt. An
die Alemannen aber grenzten die Burgunder am
Rhein, von ihren Burgen oder Schlössern so ge¬
nannt; sie beunruhigten Gallien nicht weniger.
XXXV. Daß die Deutschen so lange ZeitDieGothen
hindurch das Reich der Römer ungescheut vee-^^M
Heeren konnten, daran waren diese letzter», ges Reich.,
nicht