Full text: Geschichte der Deutschen (Theil 3)

Gesch.der Deutschen. II Zeitraum. 207 
lernen sollen. Er änderte diese Theilung, als erI. nach L- 
noch einen Sohn bekam. Darüber wurden sei. 
ne drep älteren Söhne mißvergnügt, empörten 
sich nebst vielen seiner Unterthanen wider ihn, 
nahmen ihn gefangen, und beraubten ihn dev 
Regierung. Zwar halfen ihm bald darauf die 
Deutschen wieder aufden Thron. Als er aber nun 
seine Söhne desto mehr in der Unterwürfigkeit zu 
erhalten suchte, stellten sie sich ihm in kurzem mit 
einem Kriegsheere entgegen, und viele Bischöfe, 
mit dem Papste selbst, nahmen die Parthey dieser 
unnatürlichen Söhne. Ihr Vater rückte ihnen 
mit seinen bewaffneten Anhängern auch entgegen: 
aber die meisten von diesen giengen zu seinen Söh¬ 
nen über; und man nannte daher das Feld, wo 
diese Treulosigkeit vorfiel, (nicht weit von Colmar, 
im heutigen Elsaß,) das Lügenfcld. Die weni¬ 
gen, welche dem Kaiser noch getreu geblieben wa¬ 
ren, fragten ihn, was sie thun sollten. Darauf 
antwortete dieser großmüthige Fürst: Geher im- 
mer auch zu meinen Söhnen! ick) will nicht, 
Saß meinetwegen nur ein einziger ein Glied, 
oder gar das Leben verliere. Nachdem er also 
von allen verlassen worden war, nölhigten ihn 
seine Söhne, durch Hülfe der Bischöfe, dem Kai¬ 
serthum öffentlich auf die schimpflichste Art zu 
entsagen. Gleichwohl reuete nicht lange darnach 
einen von ihnen diese Schandthat: er brachte 
einen der deydeu übrigen j« gleicher Gesinnung, 
und setzte, mit ihm verbunden, ihren Varer wie- 
ver auf den Thron. Aber eben dieser sein Sohn 
T. ergriff
	        
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