Geschichte der Franzosen, z Zeitr. 171
zuerst eine Stelle unter den Reich«f?anden ein,
damit derselbe, durch diese Ehre ermuntert, die
ungemein beschwerlichen Auflagen desto williger
tragen möchte. Auch bekam erst unter seiner Re¬
gierung das Parlement von Paris seinen bestan* Parlement
digen Sitz in dieser Hauptstadt. Bis dahin war äU
dieser ansehnliche Gerichtshof den Königen über¬
all hin gefolgt, wo sie sich aufhielten. Nur die
Pairs waren unveränderliche Mitglieder dessel¬
ben; die übrigen wurden von den Königen sehr
oft anders bestellt. Anfänglich hatte auch der
geringere Adel einigen Antheil daran. Als aber
das Parlement in seinen Beysitzern unaufhörlich
ward, begab er sich nach und nach selbst des edeln
Vorzugs, seinen Mitbürgern Recht zu sprechen.
Philipp war übrigens ein sehr feuriger, ehrgeizi. Reg^ vom^
ger, fiaatskluger und tapferer Herr; aber auch ^15^ *
hart und unerbittlich, rachbegierig, und bey al¬
ler Geldbegierde verschwenderisch.
U. WenigeIahre nach ihm verlosch das ka. Das Haus
petingische Geschlecht mit seinen drey Söhnen: sh^mt auf
und das HausValois, oder das valesische, kam den franzd-
mit Philipp dem Sechsten aufden Thron. Allein
eben dieser König wurde deswegen in einen Krieg 2. *>28,
mit Eduard dem Dritten, König von England,
verwickelt, der ein näheres Recht an die franzö¬
sische Krone zu haben behauptete. Philipp
war in diesem Rriege sehr unglücklich; aber Krieg mit
großentheils durch seine Schuld. Die ungestü- England,
me Hitze, von welcher die Franzosen so oft hin¬
gerissen worden sind, wenn sie die Waffen führ.
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