Allgemeine Geschichte der Italianer. 1.7
Reichthum wetteiferten mit ihnen die Genueser.
Die Pisaner, und andere besonders durch den
Eeehandel blühend gewordene Städte, waren
doch weit hinter jenen beyden Nationen zurück.
Die Florentiner gelangten nun auch zu einem sehr
ausgebreiteten und einträglichen Handel. Nicht
allein war schon seit dem zwölften Jahrhunderte
der Seidenbau in Italien aufgekommen, und
eine geraumeZeit hindurch wurden von daher die
meisten europäischen Länder mit Seidenarbeiten
versorgt; sondern die Jtalianer zeigten auch in
wollenarbeiten und andern künstlichen Werken
eine vorzügliche Geschicklichkeit. Fast am mei-
sten wurden diejenigen Lander, welche sich die
Papste zu erwerben gewußt hatten, durch aller-
ley Unruhen zerrüttet, weil sie siebzig Jahre aus-
ser Italien, in Frankreich, zubrachten, wo sie
die ihnen noch gehörige Grafschaft Avignon
kauften.
IX. In eben diesem vierzehnten Jahrhun. Mue Auf,
verte aber gieng für sie Jtalianer ein neues Wissen,
Lickt auf, das ihren Verstand und Witz er. Schäften
leuchtete. Niemals waren zwar bep ihnen die Ge« "en Künste
lehrsamkeit und die sinnreichen Künste ganz unter- den
gegangen; aber bis gegen das Ende des eilften nern^
Jahrhunderts befanden sie sich meistcnLhetls in
einem kaum mittelmäßigen Zustande, Um diese
Zeit war die iraliäniscke Spracke schon gebildet;
nur fehlte es ihr an Verfeinerung und glücklich¬
richtiger Anwendung. Im Zwölften Jahrhun¬
derte mackre man dazu erstlich in Sicilien, und
IV Theil. B bald