Geschichte der Spanier, i Zeitr. 311
Iberia, von deni berühmtesten Flusse desselben,
de»n Ibcrus, der jetzt Ebro heißt; ingseichen
-HesperLa, welcher griechische Name ein Land an.
zeigte, das den Griechen und Römern, soweit
ihre Weltkenntniß reichte, am entferntesten gegen
Abend zu gelegen war. Getneiniglich rechnete
man auch das heutige Portugal, welches ziem-
lich das alte Lusiranien ausmachte, dazu: und
so war dieses Land, das, außer dem pyrenaischen
Gebirge, von allen Seiten mit dem Meere um¬
geben ist, die größte bekannte Halbinsel. Es
stand bey den Alten wegen seiner Fruchtbarkeit
an den schätzbarsten Erzeugnissen aller Art in be-
sonderm Ruf. Die spanischen Pferde waren
damals schon so hochgeachtet, als sie es noch
jetzt sind. Aus den Bergen wurde eine ungemei¬
ne Menge Eisen, Bley, Silber, Gold, und
andere Metalle, gegraben; so daß Spanien in
dieser Betrachtung alle andere europäische Landes
übertraf. Es war hauptsächlich, so wie auch
das benachbarte Gallien, von Belten bevölkert
worden, die sich wiederum in verschiedene Völ¬
kerschaften theilten. Unter diesen waren die Belr-
iberer die vornehmste: eine kriegerische Nation,
und welche insonderheit die Kunst sehr wohl ver.
stand, den Stahl, oder das reinste Eisen, zur.
Verfertigung ihrer Massen dergestalt zu harten,
daß kein Schild oder Helm dagegen aushalten
konnte. Doch die Geschichte der ältesten Dewoh.
ner Spaniens ist so lange dunkel oder sehr man-
gelhaft, bis berühmtere und in allerley Künsten
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