340 HHauptth.Neuere Gesch.XI Buch.
nigen Neubekehrten zue Strafe zu sieben, wel.
che noch ihrer ehemaligen Religion, der jüdischen
oder muhamedanischen, zugethan waren. Sehr
viele derselben verloren also dadurch ihre Frey,
heit, ihre Güter, oder ihr Leben. Damit nicht zu.
frieden, verordneten die Könige, wenige Monate
Im2.»49r nach der Erobernng von Granada, daß alle Ju.
den innerhalb ihres Gebiets binnen kurzer Zeit
entweder dasselbe verlassen, oder Christen wer.
J den sollten. Fast alle wählten das erstere; aber
ob man ihnen gleich verstattete, ihre Güter zu
verkaufen, so durften fie doch weder Gold, noch
Silber, oder Edelgesteine mitnehmen. Wegen
aller dieserBeweise eines fälschlich gepriesenen Ei¬
fers für die wahre Religion, ertheilte der Papst,
2mI.i49t etliche Jahre darauf, Ferdinanden den Ehren¬
namen des katholischen oder rechtgläubigen
Ränigs, welchen seitdem alle Rönige von Spa¬
nien führen. Man schreibt Isabellen einen vor-
züglichen Antheil an diesen Verfolgungen zu.
So viel ist gewiß, daß sie und ihr Gemahl zwar in
andern Fallen die Gerechtigkeit in ihrem Reiche
genau verwaltet, und das königliche Ansehen mit
vieler Klugheit verstärkt haben; daß aber dieses
Betragen gegen ihre nicht christliche Unterthanen
eben so grausam als ungerecht, und für Spa.
nien nach und nach von traurigen Folgen ge.
wesen ist.
Dritter