388 II Hauptth. Neuere Gesch. XI Buch. 
sten Metallen reichhaltigen Gegenden, den Spa- 
niern so ungeheure Schatze geliefert, daß man 
den Betrag derselben bis auf unsere Zeiten, we» 
nigstens auf zehn, wo nicht zwölftausend Millio- 
nen Reichsthaler gerechnet hat. Aber andere 
natürliche Erzeugnisse von Amerika waren nicht 
weniger schahbar. Neu. Spanien brachte die 
Cochenille. Cochenille hervor: einen Wurm, aus welchem 
eine treffliche Purpur-undScbarlacbfarbe glei. 
ches Namens zubereitet wird; und das in solche 
Menge, daß, da zum wenigsten siebcnzigtausend 
solcher Insekten dazu gehören, um nur ein Pfund 
Cochenille zu verfertigen, gleichwohl in den neu¬ 
ern Zeiten jährlich über achtmal hunderttausend 
Pfund davon nach Europa versandt werden. Ei¬ 
ne andere schöne blaue Farbe lernte man aus 
Indigo, der Indigopflanze zurichten, die zwar schon in 
altern Zeiten aus Ostindien geholt wurde, aber 
in weit größerer Vollkommenheit in verschiedenen 
amerikanischen Landern und Inseln, hauptsüch- 
' lich in der mexikanischen Provinz Guanmala, ge- 
Cacao. hauet worden ist. Der Lacaobaum, welcher 
außer andern amerikanischen Landern, Vorzug, 
lich in den Ebenen der südlichen Provinz Carra¬ 
ras in ausnehmender Güte erzeugt wird, setzte 
die Spanier in den Stand, die Cbocolare zu be¬ 
reiten; dieses Getränk, welches fle und die übri¬ 
gen Europäer so wohlschmeckend und nahrhaft 
befunden haben. Es besteht aus einem Leige 
von der Nuß oder Mandel des gedachten Daums; 
womit noch Zucker, Gewürze und Vanille, das 
' berßt,