418 II Hauptth. Neuere Gesch. Xl Buch.
ftn. Diese Vlation blieb demohngeachtet im¬
mer sehe reich; allem eben ihr Reichthum an
edeln Metallen verführte sie, den noch weit wich,
tigern, welchen, Ackerbau und Manufakturen
erwerben, zu vernacbläßigen; wodurch sie in
der That arm wurde.
Religion, XXXVII. Andere Schätze, die mehr dem
Wissen» Geiste eigen sind, wurden von dm Spaniern
!mv witzige in, sechszehnten Jahrhunderte noch sparsamer
Künste, eingesammelt. Nachdem der alles versprechende
Zeitpunkt der Wiederherstellung der Wissenschaf¬
ten und der Kirchenverbcsserung für die Spanier
durch ihre Geistlichkeit ziemlich fruchtlos gewor-
den war, fiel das Gebäude, welches sie im sechs,
zehnten Jahrhunderte durch gelehrte und freyere
Nachforschungen zu errichten angefangen hatten,
im siebzehnten fast gänzlich wieder über den Hau.
fen. Sie gehorchten ihren geistlichen Obcrher.
ren mit eben so vieler Furcht und Unlerthänigkeit,
als hundert Jahre früher, da noch an kein Wie.
deraufleben der christlichen Freyheit gedacht wur.
de. Die Inquisition, oder das Ketzergericht,
wußte es wohl zu verhüten, daß die spanischen
Gelehrtm sich nicht unterstanden, im geringsten
anders zu denken, zu lehren und zu schreiben, als
es ihnen vorgeschrieben war. Sie stellte zuwei.
len ein sogenanntes Auro da Le, oder eine Hand,
lung des Glaubens an, wie sie es zur wahren
Beschimpfung des christlichen Glaubens nannte.
--Das heißt, sie ließ öffentlich, unter einem an.
dachtig scheinenden Gepränge, eine Anzahl Un¬
glück.